ON ATLAS' SHOULDERS - Aion


VÖ: 17.01.2024
(Eigenvertrieb)

Style: Epic Power Metal

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ON ATLAS SHOULDERS

Laut Infoblatt ergab sich der Bandname ON ATLAS' SHOULDERS von der Redewendung „Auf den Schultern des Riesen stehen“, rein oberflächlich gesehen ok. Faktisch gesehen trägt der Riese Atlas die Last der Welt (laut griechischer Mythologie den Himmel) auf seinen Schultern, die ihm Herkules durch eine List nach Entnahme der goldenen Äpfel von Atlas' Töchtern den Hesperiden aufbürded in dem er ihm noch einen Polster auf die Schultern legt und verspricht wieder zu kommen, damit Atlas die Äpfel zu ihrem Ziel bringen kann, was allerdings nicht geschieht, da Herkules diese Angelegenheit selbst anstelle von Atlas regelt. Atlas bedeutet laut griechischer Mythologie der Träger bzw. Stützer des Himmels.

Seit 2020 haben die Hoffnungsträger des traditionellen Heavy Metal aus Frankfurt 2 Studioalben und eine Vorausgegangene EP ('A Dystopian Prequel') an den Start gebracht und lassen aktuell dieser Tage ihr drittes Studiolangeisen folgen. 'Aion' heißt es. Darauf kreuzen sich traditionelle Oldschool Metal-Klänge mit zeitgemäßen Elementen zu einer spannenden Mischung. 'Aion' ist der Gott der Ewigkeit, von dem dieses Konzeptalbum handelt. Fortschritt baut auf Entdeckungen auf, Albert Einstein und Sir Isaac Newton haben gezeigt, was möglich ist, wenn derartiges Wissen als Beschleuniger von solcherart Entwicklungen zu Forschungszwecken genutzt werden. Bezogen auf die Musik stecken Einflüsse diverser Acts auf 'Aion' mit drin, woraus ON ATLAS' SHOULDERS etwas eigenständiges mit entsprechend hohem Wiederkennungswert schaffen wollen. Bis auf den Titeltrack 'Aion' der sich im Sieben-Minutenbereich aufhält, bewegt sich alles im drei bis vier Minutenfeld.

Inhaltlich können sich ON ATLAS' SHOULDERS mit diesem Bombast-Metal-Kracher irgendwo zwischen BLIND GUARDIAN, ORDEN OGAN einreihen. Mario Bönisch kommt dank seines ausdrucksstarken Klargesangorgans an erwähnte Größen heran, selbiges gilt für den dramaturgie durchtränkt von beeindruckender Melodiefülle gezeichneten hymnenhaft bombastisch arrangierten Epic Power Metal des Fünfers, der sein bis dato zeitlich reduziertestes, qualitativ bestes Werk herausbringt. Das in phantasievollem Design gestaltete Album inklusive dickem Booklet ist in jeder Hinsicht lohnenswert. Ein klassisches Transparentsoundraster kommt dem breit aufgestellten Gesamtwerk ebenso unterstützend entgegen.

Als Anspieltipps empfehlen sich der von Sprechpassage und Chören aufgelockerte Eröffnungshammer „Aion“, sowie „Gears Of Life“ als schnelle Powerspeedsalve, der Melodic Metalfetzer „Northern Lights“, das emotions-heroische Groovebonbon „Starfall“ und ein kompakt heavy im heroischen Stampfrhythmus vertaktetes „Rise Above“.

Fazit: Toller Melodic-Fantasy-Power Metal, der keineswegs die Last des Titanen Atlas auf den Schultern trägt, sondern melodisch beschwingt Grenzen auslotet, ohne das Risiko einzugehen, im Garten der Hesperiden Äpfel zu stehlen. 8/10

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