BLUE ÖYSTER CULT - 50th Anniversary Live In NYC: Third Night
VÖ: 07.12.2024
(Frontiers Music)
Genre: Classic Rock
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BLUE ÖYSTER CULT
Die Herren haben Wort gehalten und ihr ambitioniertestes Liveprojekt komplett für die Nachwelt aufbereitet. Vom 21. Bis 23. September 2022 spielten sie drei ausverkaufte Shows in der New Yorker Sony Hall um das fünfzigjährige Jubiläum ihres Debüts zu zelebrieren Dabei kam an jedem Abend ein anders ihrer ersten drei Alben zu Aufführung nebst anderem Material in mehr als zweistündigen Shows. Nachdem die ersten beiden Nächte schon als CD+DVD-Set erschienen sind, wollten uns BLUE ÖYSTER CULT auch die dritte nicht vorenthalten, um die Sache rund zu machen. So steht nun „50th Anniversary Live – Third Night“ in den Läden, ein Fest für Fans und Sammler.
Stand je eines der Frühwerke im Fokus, so ist es hier folgerichtig „Secret Treaties“, für nicht wenige Anhänger des Kults ihre beste Scheibe. Klar definierte man damit den Stil nach den eher psychedelischen Ausflügen der Vorgänger hin zu durchdachteren Strukturen und prägnanteren Riffs, die geradlinig rocken wie etwa in „ME 262“. Die Arrangements kamen mehr auf den Punkt, manches wie „Harvester Of Eyes“ fiel düsterer aus, dazu entwickelte sich der typische Witz der Band in „Flaming Telepaths“.
Auf der ersten CD des Packages geht es gleich mit dem zweiten Set weiter, bei dem wieder ein Querschnitt quer durch die Karriere gezogen wurde. Aufgemacht wurde auch das Paket wieder in einer schönen Adaption des originalen Artworks. Sechzehn Titel stehen auf der Speisekarte, mit den vorherigen Showcases gibt es wenig Dopplungen.
Lediglich auf „Godzilla“, „Cities On Flames With Rock´n´Roll“, „(Don´t Fear) The Reaper“ und „Burnin´ For You“ konnte bei allen drei Gigs nicht verzichtet werden. Stand die zweite Nacht noch partiell im Zeichen von „Agents Of Fortune“, gab es hier einen Nachschlag, „Sinful Love“ wurde das erste Mal seit der Show zum vierzigsten Jubiläum gespielt.
Neben einer vernünftigen Auswahl an Stücken vom starken letzten Longplayer „The Symbol Remains“ wie „Tainted Blood“ oder „The Alchemist“ werden auch Schätze wie „Joan Crawford“ wieder an die Oberfläche befördert. Auch der legendäre „Buck´s Boogie“ das Instrumental der Livescheibe „On Your Feet Or On Your Knees“ kommt zum Einsatz, gespickt mit Zitaten des ZZ TOP-Klassikers „La Grange“.
Handwerklich gibt es keine Makel, in der dritten Nacht in Folge ist die Truppe ohnehin bestens eingegroovt. Gerade bei den selten dargebotenen Nummern macht sich die Wiedersehensfreude auch in der Spiellaune wieder. Neben der nun schon ein paar Jahre konstanten Besetzung mit Danny Miranda am Bass, Jules Radino am Schlagzeug und dem sich immer mehr in den Vordergrund entwickelnden Multiinstrumentalisten Richie Castellano kommen ein paar Gäste dazu. Wobei das frühere Mitglied Albert Bouchard bei den meisten Liedern zu hören ist.
Leider lag uns auch da wieder kein Videomaterial vor, weswegen ich nicht sehen kann, ob er auch wieder am agilsten auf der Bühne war. Ein Makel der beiden vorherigen Editionen wurde allerdings behoben. War bei den Teilen der Sound schon gut und differenziert eingefangen worden, gelang es jetzt auch das Publikum miteinzubeziehen. Wunderbar zu hören in „Dominance And Submission“, wo man sich mit den Zuschauern in einen Rausch steigert, was kurz darauf mit lauten Chören im umjubelten „Astronomy“ gipfelte.
7,5 / 10