AVATARIUM - Between You, God, The Devil and The Dead


VÖ: 24.01.2025
(AFM-Records)

Style: Melancholischer Psychedelic Classic Doom Rock

Homepage:
AVATARIUM

Menschenskinner, wie die Zeit vergeht! Nun steht bereits das insgesamt sechste Studioalbum der Schwedischen Doom-Rockband AVATARIUM zur fälligen Rezi. Eines vorweg: AVATARIUM sind keine Band für Doom-Stilpuristen und waren es generell noch nie!) sondern gesteigerten Wert auf Horizonterweiterung legendes Musikfanklientel. Daran lässt der aktuelle Silberdeckel 'Between You, God, The Devil and The Dead' schon erst recht nicht den geringsten Zweifel aufkommen.

Anderthalbjahre liegen zwischen dem Vorgängerwerk, dabei sticht insbesondere der ausgereifte Songaufbau aller Kompositionen hervor. Musik ist eine Form von Kunst. Dieses Credo gilt für eine Band wie AVATARIUM hinsichtlich ihrer detailreich gestrickten acht Kompositionen auf 'Between You, God, The Devil and The Dead' umso mehr. Nach diversen Metamorphosen haben AVATARIUM mehr denn je zu ihren Wurzeln zurück gefunden, obschon auch Classic Rock-Anteile spürbar im Songmaterial vorhanden sind. Dabei schafft es die schwedische Düster-Psychedelic-Melancholic-Rock-Institution durch wundervolle Stimmband-Ästhetik ihrer charismatischen Sängerin Jennie-Ann Smith deren vielseitiges Organ literweise für wechselnde Spannung garantiert, zu der sich unterstützender Finster-Sphären Gothicanstrich gesellt, um allen Songs ihr völlig individuell unorthodox eigene AVATARIUM-Stilnote zu geben. Kein Song will direkt auf Anhieb ins Ohr gehen. Diesbezüglich sei folgender Rat gegeben: Das Album sicherheitshalber mindestens zwei, dreimal Hören, ehe sich die Kompositionen danach umso besser offenbaren.

„Long Black Waves“ sorgt als bärenstarker Einstiegs-Gothic-Doom-Rocker dessen melancholisches Düsterflair verbunden mit reichlich viel Hang zu raumgreifender Theatralik deren systematisch gesteigerter Aufbau an goldene RAINBOW-Zeiten erinnert, gipfelnd im explosiven Leadgitarrensolo von Gitarrist Marcus Lidell für prächtigen Einstieg. Piano, Laut-Leise Dynamik, emotionslastige Sphärenvielfalt und eine kraftvolle Portion Finster-Rock gehören ebenfalls dazu. Das Spektrum reicht von sphärischen Prozessionssongs über psychedelischen Hardrock, heroische Pathos-Klage-Elegie bis zum Drama wie im bereits erwähnten Auftaktopener, dem sich im griffig-tanzbaren „I See You In The Dark“ der Classic-Doomsmasher auf dem Achttracling anschließt, danach folgt „My Hair is On Fire“ (But I'll Take Your Hand) - eine zunächst schleppend langsame, sich zur tonnenschweren Doomwalze entwickelnde Nummer deren gediegener Pianoeinstieg und -abgang verdeutlichen, wie zerbrechlich unser kraftstrotzendes Leben bei aller Möglichkeitenfülle letzten Endes doch ist.

Im weiteren Verlauf ruft der düsterromantische (im packenden Schlußfinish von einem edlen Leadsolo gesteigerte) Akustiksong „Lovers give a Kingdom to each Other“ dem Geist in Erinnerung, das kein Königreich auf Erden jemals größer, mächtiger, unersetzlicher und fruchtbarer sein wird als Wahre Liebe zweier Menschen füreinander. „Being With The Dead“ knallt als mächtig unter die Haut gehender im klassischen 70er Psychedelic-Hardrock sich zu Hause fühlend von epischer den Moment auslebend majestätischer Taktrhythmensteigerung erfüllter Song, „Until Forever And Again“ taucht in dunkelheroisch flankiert schwerem Doomgefilde, ehe „Notes From Underground“ sich als verspielt melancholisches Instrumental einschließlich schwerer Doomriffs outet. Raumgreifend episches Monumental-Kino bietet der unmissverständlich aufzeigende Schlußakkord, „Between You, God, The Devil and The Dead“. Hmm... was bleibt nach dem Ableben der Menschlichen Gestalt übrig? - Nichts..., - außer Knochen und Gespenster!

Fazit: Welch ein Genre-Highlight bereits im Januar 2025. Fein ausbalanciert Düstermelancholischer Doomrock auf Top-Eliteliga-Niveau. - Meisteropus! 9/10

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