CKRAFT - Uncommon Grounds
VÖ: 17.01.2025
(Inouie Distribution/Bloodblast)
Genre: Jazz Metal
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CKRAFT
Vor fast zehn Jahren gegründet dauerte es bis 2022, bis die Franzosen ihr Debüt veröffentlichen konnten. Was auch an ihrem sehr außergewöhnlichen Stil liegt, für den man nicht so einfach Labels begeistern kann. Ein Mixtur aus Jazz und Metal haben sich CKRAFT auf die Fahnen geschrieben, die ihren Weg auf „Epic Discordant Vision“ fand. Mastermind ist Charles Kiney, der ein Synthesizerakkordeon bedient, eine weitere interessante Personalie ist Bassist Marc Karapetian. Jener ist auch beim Jazzpianisten TIGRAN HAMASYAN aktiv und natürlich auf „Uncommon Grounds“ zu hören.
Fiebrig beginnt „All You Can Kill“, wenn William Bur die Becken zischen lässt, bevor die Riffs ein paar Etagen tiefer gehen. Lässt der Titel eher auf klassischen Metal schließen, so finden sich hier viele djentige Riffs, hart und verdreht zugleich, die man erst einmal knacken muss. Besonders natürlich das Zusammenspiel mit dem Saxophon von Thèo Nyugen Duc Long, das eben die klare Jazznote einbringt, die Gitarrensalven in ein komplett anderes Licht taucht. Klasse wie es immer zum Abstoppen der Saiten einen einzigen Tön einstreut, der gegen die ruhige Mitte fast etwas an den Nerven zehrt.
In den folgenden „Bring Forth The Imperial Ghost“ und „Steadfast (In The Face Of Tribulations)“ breiten sich die weniger metallischen Klänge weiter aus, was etwas Wärme in das brachialeGetöse hinein bringt. Gerade Kiney entführt uns in die Straßencafés seiner Pariser Heimat , wo auch das Blechblasinstrument nicht gänzlich fremd ist. „Misconstruction Of The Universe“ versucht sich hingegen eher an doomiger Schwere, wo die prägenden Elemente die Sphärik unterstreichen. Hektik kommt beim Titeltrack auf, bei dem sich die vier Saiten zu Wort melden dürfen und den Sound noch tiefer anlegen.
„Pageantrivia“ kann mit noch abgehackterem Spiel aufwarten, Antoine Morisot kann sich auch in „Swallowed By The Storm“ gut in Szene setzen. Doch hier hinterlässt der Verbund mit dem Saxophon ein wenig einen negativen Nachgeschmack. Zu sehr erinnert „Uncommon Grounds“ in seiner Gesamtheit an PANZERBALLETT, da hätte ich mir noch mehr Lokalkolorit vom Komponisten gewünscht. Die Zutaten sind selbstredend die selben, doch ein wenig mehr Eigenständigkeit hätten CKRAFT heraus arbeiten können. Handwerklich ist das prima eingespielt, alles auf den Punkt, die Freude daran spürbar, aber die B-Note bringt Abzüge.
6,5 / 10