APPEARANCE OF NOTHING All Gods Are Gone

VÖ: 21.01.11
(Escape Music)
Homepage:
www.appearanceofnothing.com
In den letzten Jahren sorgten bei mir immer mal
wieder Underground Bands für eine positive Überraschung im Bereich des
progressiven Metals. Für die Schweizer Musikszene stehen da APPEARANCE
OF NOTHING Pate, die mit „All Gods Are Gone“ jetzt ihr zweites Studio-Album auf
den Markt bringen. Im Vergleich zum eher melodiösen und mehr im Prog Rock
angesiedelten Vorgänger „Wasted Time“ (2008) präsentiert sich der neue
Longplayer dem Hörer deutlich metallischer und in weiten Passagen auch härter,
was durch die Death Vocals von Dan Swanö (ex Edge of Sanity/ Nightingale) bei "The
Mirror's Eyes", "... I said Silence" und "2nd God" zum
Tragen kommt. Gesanglich für AOF eigentlich nichts Neues, da bereits auf dem
Vorgänger die Lead Vocals auf zwei unterschiedliche Stimmlagen (Pat Gerber, g.;
Omar Cuna, b.) verteilt sind, was für ein variableres Gesangsvolumen sorgte. So
erinnert „Sweet Enemy“ in den ruhigeren Passagen sogar ein
wenig an Silence Force, ehe die Lead Vocals von Devon Graves (ex Psychotic Waltz/ Deadsoul Tribe)
den Song bestimmen. Ab
und an klingen die Arrangements noch nach Savatage / Jon Oliva’s Pain (hier
jedoch deutlich weniger als noch beim Vorgänger), was sich im Gesamten vielleicht
jetzt alles nach kreuz und quer anhört, aber nicht ist, da die Jungs es immer
wieder schaffen, nach ihren temporären Abschweifungen auf die Grundlinie des
jeweiligen Tracks zurückzufinden. „Destination“ oder das schon wähnte „Sweet
Enemy“ sind mit ihren je über 9 Minuten da die anzuführenden Beispiele. Bei den
Keyboards, die auf diesem Album deutlich in den Hintergrund geschraubt wurden,
scheut man sich noch nicht mal, einen Song mit Techno-Keys zu unterlegen. Alles
in allem ein wirklich abwechslungsreiches und von Markus Teske (Bazement
Studios) satt, aber nicht überladen produziertes Album, welches im Direktvergleich
zum kompakteren und melodiöseren Vorgänger allerdings einige Durchläufe
benötigt, um zu begreifen, was der 5er hier geschaffen hat. Mal wieder ein
Newcomer, der meine Aufmerksamkeit erregt hat…