ICE WAR - Feel The Steel


VÖ: 24.01.2025
(Hooked On Metal Records)

Style: Hard Rock/Heavy Metal

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ICE WAR

Joe Capitalicide meldet sich mit seinem auf klassischen 70er Hard Rock und 80er Heavy Metal mit Epic-Touch gebürsteten Einmannprojekt ICE WAR zurück. Um die Eisschicht zum Schmelzen zu bringen, bedarf es heißerer Temperaturen, sprich zwingenderem Songmaterials, das immerhin teilweise vorhanden ist, womit sie immerhin schon mal angekratzt wird. Eines vorweg: Die Optik des Protagonisten sollte bei der Bewertung einer Scheibe überhaupt keine Rolle spielen, letztendlich zählt allein der Inhalt, - die Musik.

An heroisch gestrickten Kompostionen mangelt es dem gegenwärtig wasserstoffblonden seit 2015 als Einmannprojekt aktiven Protagonisten abermals nicht. Beim Titeltrack 'Feel The Steel' nervt das Keyboard zeitweise in Überschneidung mit den Leadsoli, der Gesang liegt öfter neben dem erforderlichen Timing. Einige bereits im Internet kursierende heftig böse Verisse dieser Scheibe erscheinen unverständlich. Keyboard- und Schlagzeugsond wirken produktions technisch zwar nicht immer so überzeugend, abgesehen davon, enthält der Neuntrackling viel heroischen von catchy Refrains, eingängigen Songstrukturen und Klargesang gezeichneten Heavy Metal nach Oldschool-Muster. Zeitweilig machen sich dann auch einige Schwächen im Gesang bemerkbar, wenn der Protagonist bei schwierig zu bewältigenden Extrem-Hochtonlagen schon mal ins Wanken gerät.

An MANOWAR-Großtaten kommt 'Feel The Steel' natürlich nicht heran, dies war weder vom Urheber beabsichtigt noch zu erwarten, darüber hinaus finden sich neben prägendem NWOBHM-Einfluss UrSchwedenstahl Marke HEAVY LOAD und Kanada-True Metal mit unverkennbarer Blickrichtung THOR („Venom“), wobei fragwürdig erscheint, ob Kritikern, die das Album heftig zerrissen auch Namen wie HEAVY LOAD und THOR ein Begriff sind? Wohl Scheinbar nicht. MANOWAR-Einflüsse mitsamt True Metal-Attitüde sind auf dem Neuntrackling zeitweise vorhanden (u. a. „Feel The Steel“, „Lost, To The Void“). Bei „Red Fire“ fließen fundiert heroische Epic-Parts ein, auch der zeitweise an THOR erinnernde Ohrwurm „Memories“ kann punkten und beim flotten Kickstarter „Shine Bright“ funktioniert das Rezept ebenfalls gut. Was THOR in den 80ern durften, darf ICE WAR gegenwärtig anno 2025 ebenso! Das schleppend klagende „Lost To The Void“ zeigt, das Joe Capitalicide einiges mehr kann als nur flotte Songs einspielen. Über das durchweg präsente 70er RetroSoundgewand ließe sich streiten, hier würde eine klassische 80er Heavy Metal-Produktion wahrscheinlich mehr Sinn ergeben, doch darüber entscheidet allein der Protagonist.

Fazit: Kein so übles Album, wie es von manchen Kritikern dahingestellt wird, enthält 'Feel The Steel' gar eine Handvoll brauchbarer Kompositionen. 6,5/10