MOUNTAIN THRONE - The Silver Light


VÖ: 31.01.2025
(Cold Knife Records)

Style: Epic Heavy Metal/Doom

Homepage:
MOUNTAIN THRONE

Sie bezeichnen ihren Stil als Ancient Metal, wie auch immer sich der Stil tatsächlich nennen mag: MOUNTAIN THRONE schimpft sich ein Quartett, dessen Debüt Stormcoven mühelos den Spagat zwischen der Ursprünglichkeit zeitloser Heavy-, Doom und Epicmetallegenden schafft. Kein Song klingt gleich. Für entsprechendes Doom-Flair sorgt die Gitarre. Das ist ja mal richtig geil, was der meiner Wenigkeit vom HAMMER OF DOOM bekannte Vierer zelebriert! Shouter weiß F sein variables Stimmorgan je nach Art des Taktes seien es kraftvolle Midtempogrooves, killende Highspeedausbrüche oder pathetische Epicinszenie-rungen, gleich welcher Nuancierung passend einzusetzen. Ancient Rock trifft verschrobenen Kauzrock, Doom, True und Epic-Metal: Alles zusammen ergibt das Gemisch einer grob zusammengefassten Schnittmenge aus PENTAGRAM, ST.VITUS, BLACK SABBATH, CIRITH UNGOL, PAGAN ALTAR, ARKHAM WITCH und früher VENOM umgeben von einem leichten Touch alter MANOWAR zu ihrer truesten Zeit. Nummern wie der cool ins Gehör laufende Opener „Spirits of Fate“, die im Takt geschmetterte Titelhymne „Stormcoven“, der sich eingängig direkt ohne Vorwarnung in Leib und Seele rockende Groovehammer „Priestes of the Old“ sowie „On the Mountain Throne“ besitzen ihre ureigene Note, - ein richtig schräges Gebräu, dem sich echte True-Metalmaniacs kaum entziehen können!
8,5 Punkte von 10. Kauzig, doomig, episch und eines der interessantesten Debüts der letzten Jahre! (Michael Toscher für FFM-ROCK am 13. Dezember 2013)

Hätte nicht gedacht, mich einmal selbst zu rezitieren. Gesagt, getan! So lautete meine Rezi zum 'Stormcoven'Debüt von MOUNTAIN THRONE anno 2013 vor 12 Jahren. Heuer geht es nun an das lange gegen Ende Januar folgende MOUNTAIN THRONE Nachfolgewerk 'The Silver Light'. Keine Ahnung, warum es bei dem Baden-Württemberg-Vierer so langer Wartezeit für den Zweitling bedurfte, da bietet sich ein Interview regelrecht an...

Ihrem kauzig doomig epischen Stil sind die Süddeutschen löblicherweise treu geblieben. Von ihrer einstigen Kraft haben MOUNTAIN THRONE nichts eingebüßt. Alles klingt zwar ein wenig zeitgemässer, doch mit unwiderstehlichen Trademarks versehen, die schon das 'Stormcoven' Debüt auszeichneten. Einzig bei den Vocals gibt es einen Unterschied. Vocalist 'F.' wurde vor zwei Jahren durch einen gewissen 'Matze' wobei das Spitznamenkürzel wohl für Matthias ersetzt diese Geheimnistuerei betreffs abgekürzter Künstlerpseudonyme gab es auch schon vor 12 Jahren. Unabhängig dessen schreitet das Ohr als geistiges Auge zur Musik.

Drei Brückenbildende Instrumentals „Shapes In The Fog“ eingangs, „Three Stars Shining“ in der Mitte und „All Hallow's Eve“ kurz vor Ende sorgen für hochgradig spannungsvollen Zuckerguss aller sieben auf dem Zweitling vertretenen Songs. Stimmungsvoll Melancholisch düster zelebriert „Shapes in The Fog“ die Einleitung zu einem schwergewichtigen Epos, das vor Theatralik und Spannung nur so platzt!

„All Souls Day“ doomgroovt von Fetten Gitarrenriffbreitseiten flankiert im Sinne von ST. VITUS, proto Doomigen BLACK SABBATH, danach setzt ein ruppiger den Bass rattern lassender PENTAGRAM meets CIRITH UNGOL-Break ein, zwischendurch kommt ein tempogedrosselter den frühen MANOWAR-Glanzzeiten zu Ehren gereichender Part, ehein schleppenden Doom-Modus umgeschaltet und das Schiff schließlich in verspieltes PAGAN ALTAR-Gewässer treibt, dass den Pass der Spinne CIRITH UNGOL kreuzt. Der charismatisch wie jederzeit vielseitige Gesang von 'F'.-Ersatz Matze passt ausgezeichnet beim Esslinger Quartett ins Gesamtbild.

„We Are Hunters“ schlägt gleich Anfangs mit MANOWAR-Riffs auf, denen galoppierendes Flair folgt, danach geht es in die ARCKHAM WITCH/CLOVEN HOOF-Schiene (wie geil ist das denn bitte?) 'Thunderstorm Nights' gekrönt von feiner Marsch-Rhythmustrommelei zu der sich im weiteren Verlauf tempogedrosselt heroische JAG PANZER herausschälen, die sich auf SAINT VITUS/CANDLEMASS-Doom-Teppichen bewegen, überkommt mich inklusive heroischer Ohohoho-Singalongs von knietief bis obenhin zentnerschwere Gänsehaut! „Man The Rampart“ geht es wesentlich fließender zugleich hymnenhaft wie heroisch an, dieser geile Break zur Mitte, wo es wieder galoppierend wird, ehe das flirrende Filigranleadsolo einsetzt, genau das sind packende Momente, so raumgreifend heroisch von zeitloser Epic beseelt – ganze Legionen von MANOWAR-Fans müssen bei so einem Klasse- Hammersong Spallier stehen oder ehrfürchtig niederknieen – das ist wahrlich echter Heavy Metal in Reinstahlkultur! Nach sanftmütig zum Träumen verführenden, den Weg für das mitreissende Titelstück „The Silver Light“ bereitenden Zwischenintro „The Stars Shining“ röhren die Gitarren in lässigem Groove ehe strukturell eingeschobener Pathosanteil sich mit Eleganz verbindet. „Valkierie“ der furioseste zugleich schnellste Song lässt die vom Feld wenn die Schild-Maiden (Jungfrauen) mit umgegürtetem Schwert kommen, um die auf dem Schlachtfeld gefallenen Helden zu deren letzten Ruhestätte im Beisein ihrer geistigen Ahnen zu geleiten. Dementsprechend schaurig düster gibt sich „All Hallows Eve“ wenn der Trauerfloor über dem Schlachtfeld liegt, doch der Kampf ist noch nicht zu Ende. Um den Tyrannen zu töten, der seiner gerechten Strafe nicht entkommen soll, damit das Land Frieden bekommt, ziehen die Krieger nochein letztes Mal von schwerblütig finster schleppend epischer Gitarrenfront begleitet in die Schlacht um das Urteil der Justiz vollziehend Gerechtigkeit walten zu lassen. Nach zunächst schleppend erster Hälfte zieht das Tempo abrupt an, - um schließlich im rasanten Schlußfinale gipfelnd in schleppender Theatralik mündend endet wie alles begann.

Fans episch doomiger Klangweltszenarien einschließlich extrem tiefgründiger Fantasymystik zwischen ARKHAM WITCH, CIRITH UNGOL, JAG PANZER, MANOWAR bis PENTAGRAM und SAINT VITUS kommen an diesem satten Epic Heavy Metal meets Doom-Knaller nicht vorbei: Hammermässiger Tobak für's anvisierte Klientel heute ausgereifter als auf dem tollen Debüt, der die Höchstnote verdient. Ein erstes  fettes Highlight 2025 auf dem Epic Doomsektor wäre gesetzt!

Fazit: Mächtig fesselndes Grenzgängerelixier auf der Schwelle zwischen spannend-pathosbehafteter Epic-Dramaturgie und tonnenschwerem Doomfundament! Meister-Opus! 9,5/10

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