THIN LIZZY - Acoustic Sessions
VÖ: 24.01.25
(Decca/Universal Music)
Genre:
Akustik Rock
Homepage:
THIN LIZZY
Ein neues THIN LIZZY Album nach über 40 Jahren!? - nicht wirklich und irgendwie doch.
Nach Sichtung von altem Decca-Material durch den Produzenten und Mischer Richard Whittaker legte dieser nach seiner Feststellung, dass viele akustische Kernelemente aus damaligen Songwriting Sessions erhalten und intakt waren, Gründungsmitglied Eric Bell (git.) eine Liste von Ideen vor, bei denen jedoch zusätzliche Ausarbeitungen nötig waren. Bell spielte damals u. a. eine 12-saitige Akustikgitarre während des gesamten Stücks „Eire“ und setzte die E-Gitarre oben drauf. Und genau da setzte man für den neuen akustischen Mix produktionstechnisch an. Man entkernte die klassische Rock Produktion, Bell spielte die Gitarren neu ein, wobei die original Phil Lynott Gesangsparts, als auch die originalen Schlagzeugspuren von Brian Downey ohne Änderungen weiter Verwendung fanden. Jeder Titel auf dem Album „Acoustic Sessions“ ist somit eine neu erstellte Version von Songs, die auf der 50th Anniversary Super Deluxe Edition von „Vagabonds Of The Western World“ platziert wurden. Ein weiterer Vorteil dieser damaligen Session-Stücke war, dass sie mit voller Professionalität aufgenommen wurden und somit gerade beim Gesang auch heute noch voll nutzbar sind. „Mama Nature Said“, das erste dieser neun Stücke legt dieses beispielhaft offen. „A Song For While I’m Away“, „Eire“ oder „Shades Of A Blue Orphanage“ zeigen einmal mehr auf, was nach der akustischen Umsetzung der eigentlichen Songidee später im Studio aus dem Song gemacht wurde. Erstaunlich auch die neuerliche Feststellung wieviel Blues Phil eigentlich in seiner Stimme hatte („Slow Blues“), damit eben auch diese Songs hier unter die Haut gehen. Das ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert stammende „Whiskey In The Jar“ kommt sogar mit seinem eigentlich folkloristischen Touch rüber.
THIN LIZZY‘s „Acoustic Sessions“ zeigt einmal mehr auf wie wichtig eine professionelle Produktion ist, war und wozu man mit der heutigen Technik in der Lage ist etwas Neues daraus zu machen. Ob bei Video, Film oder jetzt hier bei Tonspuren – einfach erstaunlich.
Der LIZZY-Fan wird beim Hören dieser „Neuaufnahmen“ sicherlich die eine oder andere Träne wegdrücken müssen oder Gänsehaut bekommen.
Punkte: 9/10