BIG KAHOONA - Big Kahoona


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VÖ: 17.11.10
(U42 Records)

Homepage:
www.bigkahonna.de

BIG KAHOONA ordnen sich optisch in die Indie-Rock-Ecke ein. So passen zumindest die Prophezeihung des Infoblattes und die Aufmachung der CD gut zusammen. Doch die jungen Münchner sind weit mehr als das. So darf man gerne Helden wie PINK FLOYD, LED ZEPPELIN oder auch KING CRIMSON heranziehen, um die Musik von BIG KAHOONA treffend einzuordnen. Zu progressiv für eine Indie-Band? Das mag wohl sein, doch die Münchner klingen eher wie eine moderne Version alter Jam- und Progressive-Bands, wobei der Jam-Rock doch deutlich stärker gewichtet wurde. Man nehme nur mal „Electrolyte“, welches zwar kurz an Zeit, aber reich an Emotionen ist – die perfekte Grundlage für eine ausgedehnte Jamsession in der Live-Situation. Ebenso „Confusion, delusion“, welcher eingangs stark an frühe PINK FLOYD erinnert und dann einen ganz eigenen Stempel aufgedrückt bekommt. Dies übernimmt vornehmlich Frontmann Matthias Lindermayr, der des Öfteren die Trompete auspackt. Auch dies mag so geschrieben merkwürdig erscheinen, doch das Instrument passt allen Zweiflern zum Trotz perfekt zu guter psychodelischer Rockmusik. Hinzu gesellt sich ein swingendes Saxophon, gespielt von Gastmusiker Valentin Preissler welches bereits im Intro zu hören war und macht „Confusion, delusion“ zum Highlight des Albums. Preissler gibt sein Können auch beim jazzig beginnenden „Set me free“ zum Besten, wobei er durch wilde Percussions begleitet wird, bevor das Rockkonstrukt einsetzt und ein KING CRIMSON Theme der Superlative abfeuert. Sein vertracktes Spiel behält sich Drummer Dan Nowack konstant bei, obwohl es in den ruhigeren Momenten wie dem verträumten „Lost in reverie“ (Tolle leads der Trompete!) stärker in den Vordergrund tritt. Rundum ein gelungenes Werk, welches auch seine strangen Momente („W.T.F.R.E.M.I.X.“) parat hält und somit alle bedient, die das Unerwartete erwarten. Ganz groß ist auch der Sound und das ist räumlich gemeint. BIG KAHOONA muss man einfach laut hören, dann erfüllt ihre Musik den ganzen Raum. Ob dies tatsächlich auf den Umstand zurückzuführen ist, dass sie ihr Album in einem umfunktionierten Jugendheim aufnahmen? Wenn ja, dann darf man gratulieren – Alles richtig gemacht!

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