16 - Guides For The Misguided
VÖ: 07.02.2025
(Relapse Records)
Style: Stoner/Sludge-Metal
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16
Es gibt Bands, die sind schon ziemlich speziell, nur auf ein solches Fanklientel zugeschnitten. -(16) – geben Paradebeispiel dafür. Fans von CROWBAR., EYE HATE GOD, CORROSSION OF CONFORMITY, DOWN, MELVINS, THE OBSESSED und ähnlicher Vertreterschaft darf sich somit angesprochen fühlen.
Seit 1991 bestehend, gehören -(16) - zu den am ältesten aktiven Combos im Sludge-Metal-Sektor, was schon mal etwas heißen will. Fast 35 Jahre, die immerhin zehn Studioalben, etwa ein halbes Dutzend Splits, 3 EP's und viele 7'Inch-Singles in Umlauf brachten, oh ja, - da kommt schon einiges zusammen. Obgleich die Band im Laufe ihres Bestehens einige Besetzungswechsel durchlief – einzig verbliebenes Originalmitglied ist Sänger/Gitarrist Bobby Ferry, ist sie ihrem Stil treu geblieben.
„After All“ beginnt zunächst verträumt von betörend sanftmütig weiblichen Hochton-Hintergrundgesängen wahrscheilich via Tape inszeniert, dann setzen druckvoll fette Gitarrenriffs ein. Doch nicht nur Wucht und Härte bestimmen den Inhalt elf Tracks beinhaltenden Langdrehers. Neben dem für Sludge üblichen Mindesmaß an Heavyness sind es starke Stoner wie Southern-Blues Rock-Passagen, die sich wechselseitig Raum schaffen. „Blood Atonement Blues“ (einschließlich mutiger Klaviereröffnung!) und „Fortress Of Hate“ verströmen viel siedendheiß wie Vulkanlava getaktet blueslastiges Desert Heavy Rock-Faible, während „Proudly Demand“ geradezu heroisch melancholisch in den Stoner-Sludge-Sektor driftet auch gefühlvolle Melodieführung von der 'Guides For The Misguided' viel enthält, ist für den LA-Vierer - (16) – auch kein Fremdwort. Die Gitarrenfraktion Bobby Ferry/Alex Schuster entlockt den Sechssaitigen mächtig geballt sich ins Erdreich grabende Leadsoloeruptionen. In „Fire and Brimstone Inc.“ fräßt sich ein zwischen Stoner Hard Rock, schwerer Southern-Blues-Kante und schnell rollenden Gitarrengrooves getakter Gigant von Wellenbrecher ins Ohr, „Desparation Angel“ knallt zügig fließend heavy rockigen zugleich im bewusst anklagenden Stonergroove, bei „Ressurrection Day“ schält sich der Sludge-Faktor intensiv heraus. „Kick Out The Chair“ lässt nocheinmal Vorliebe für beissenden zentnerschwer Sludge-Metal freien Lauf setzt einen geradezu opulent epischen Schlußpunkt, wenn die Leadgitarre sich zunehmend weiter schritweise eskalierend in unaufhaltsamen Rausch spielt, ehe brutal schneidende Hard Rock-Riffs und beissender Gesang mit Blickrichtung THE OBSESSED für intensives SludgedoomSphärenlevel sorgen.
Wie sehr neben obig aufgeführten Spektrum Punkbands auf den Süd-Kalifornischen Vierer abgefärbten macht sich beim schnellen Arschtreter „Give Thanks and Peises“ (BAD BRAINS) und dem tempogedrosselt raumgreifend mit Leadsolofinessen um sich werfend epischen „The Tower“ (SUPERCHUNKS) deutlich bemerkbar. Beide Urhebercombos erhalten tributgemäss ihnen zustehend ehrende Belobigung.
Fazit: Die kleine umso treuere Fanschicht wird gehalten, durch experimentielle Verknüpfung zu anderen Stilarten ist ein äußerst eindrucksvolles Gesamtwerk entstanden, dass diesem originellen L.A.-Vierer entsprechend vollauf gerecht wird; - kraftstotzend heavy, knackig-zähfließend, explosiv, substanziell - mit anderen Worten: - Geil! 8,6/10