KING ZOG - Second Dawn
VÖ: 21.02.2025
(Hammerheart Records)
Style: Psychedelic Stoner-Doom
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KING ZOG
Manche Dinge wollen sich einem nicht erschließen, z. B. warum das zweite schon im Juli 2024 veröffentlichte KING ZOG-Album als VÖ-Datum erst am 21.02.2025 offiziell erscheint? Welche Art von Hintergründen es dafür wohl auch geben mag, es erscheint irgendwie dann doch egal... 'Second Dawn' heißt der zu besprechende Albumrelease und was mir sofort entgegendröhnt sind pfundschere Gitarrenriffs verbunden mit druckvoll schwer nachhallend Proto-Doomige BLACK SABBATH treffen CATHEDRAL/KYUSS-Vibe, womit es zur Musik übergeht. Siedendheiß wummernde Bratgitarrenriffs und tiefer gelegte Grooves bestimmen den Turnus bei allen acht zähfließend rollende Grooves fahrenden Songs des immerhin seit 2017 bestehenden Australischen Quartetts, dem es gelingt Spannung zu erzeugen, ohne dass Langeweile aufkommt. Weckt das fesselnde Intro „Sceletic Dusk gleich mal richtig Bock auf mehr, schließt sich mit dem Rattenkönig („Rat King“) ohne viel Federlesens zu machen eine mächtig fette 7:13 Minuten Slo-Mo-Doomwalze an.
Weiteres bestimmt der zwischen Ozzy, Lee Dorian und Dan Fondelius (COUNT RAVEN) liegende Gesang den sich beide Gitarristen teilen, während die Rhythmussektion bestehend aus Bassist Martin Gonzales und Schlagzeuger Seah Ryan ein fast undurchdringbares Fundament legt. Fett durchgegartes Doom Straßenflair offenbart sich beim psychedelischen „Hollow Man Blues“. Auch „Creep On“ geht es ähnlich an, diese Nummer gehört zu der Sorte gedehnt zermürbend sich ziehender Zeitlupendoom, wo die Riffmühle tonnenschwer walzt, das Schlagzeug kraftvollen Punch entwickelt, während schrittweise der Zenith angestrebt, spätestens bei Umschalten aus Tempogedrosselt epischer Trägheit zu einem erneut abrupt sich wendenden Twist in flotte Fahrt aufnehmenden Taktmuster schließlich erreicht wird. Phantastisch, was Daniel Durack und Connor Pitts West aus ihren Gitarren herausholen! „Madagascar Tree“ gibt weiteren Beleg dafür, während „Brute Beast“ zeitweise bewusst einlullend verträumtes Wohlsein erzeugt, ehe bedrohlicher Unterton erhöhte Wachsamkeit auslösend Alarmstufe Rot gebend signalisiert, das hinter soviel einlullender Karibikflair-Fassade Gedankenlosigkeit verborgen liegt, während real die im verborgenen lauernde Gefahr vorhanden ist. „Aruna Sunmonger“ klingt wie ein fast zweiminütiges Düster-Apokalypse- Zwischenspiel, doch Vorsicht: die Verlockungen des hinter Sonnenschein-Gemüt verborgenen Kriegstreibers können ungeachtet aller Gefahren immens verführerisch sein. Das beste haben sich KING ZOG im tiefenpsychedelisch geprägten 11:28 Minuten Titelstück 'Second Dawn' für den Schluß aufgehoben, wenn der markant Signalgebende Wirkung entfaltende Gongschlag im zweiten Teil darauf hinweist, das in jeder Hinsicht spätestens jetzt mit gefühlt ultimativer Steigerung zu rechnen ist!
Fazit: Packendes Mischalbum aus Stoner-Metal und Psychedelic Doom, dessen Qualitätsgehalt überzeugte Genreanhänger nicht kalt lassen sollte. Mächtig brodelnd-gärender Lavasound! 8/10