RWAKE - The Return Of Magik


VÖ: 14.03.2025
(Relapse Records)

Style: Psychedelic Sludge Doom

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RWAKE

Bei RWAKE weiß ich stets was mich erwartet oder auch nicht. Unberechenbar wie eh und jeh gibt sich das sechste Album der Psychedelic Sludge-Doomer aus Little Rock (Arkansas). Ein dunkel verkauzt dunkel melancholisch explosiv spacepsychedelisch abgefahren schräger Trip in die Welt des Bizarr abgründigen, wo Extreme aufeinander prallend kollidieren. 'The Return Of Magik' bildet dies bezüglich gehend keine Ausnahme. „You Swore We'd Always Be Together“ ergeht sich in Stakattorhythmen, heißerem Gekeif, tiefergestimmte Deprogitarrenklänge, gefühlvoll elegant geschwungene Melodiebögen, der Hang zu Kakophinischen Klanghrhythmuskaskaden ist ebenso gegeben wie der Hang zu opulent heavy auf den Punkt gebrachter Energiebündelung mittels extrem brutal angeschlagener Gitarrenriffs. Brittany Fugate und Chris Terry teilen sich den Gesang, wodurch das Album viel Emotionsreichtum bekommt. Im Titeltrack „The Return Of Magik“ spiegeln sich alle genannten Bestandteile wider.

Zu glauben, dieses Album sei nur eine kurze aber schmerzlose Angelegenheit, entpuppt sich bei RWAKE als fataler Irrtum. Langriemige Kompositionen zwischen 8 bis 14 Minuten erfordern viel Geduld, um ihrer schräges Odeur zu entfalten. „You Swore We'd Always Be Togehter schreit sich zeitweise den Frust der Partnerschaft im Fluß verbundener Seelenverwandtschaft an finsteren Abgründen ankernd, wo es extrem in Unberechenbare Tiefen geht.Mit Blumen bestehend aus Sternenstaub „With Stardust Flowers“ reisst das Bewusstsein direkt in die nächste Dimension, wo es keine Grenzen gibt, während zerbrechlich sanfte Klangserenaden ihn warmherzig umhüllen, ehe Geisteratmosphäre auf kommenden Wechsel deutet, der sich im irgendwo aus dem Nichts kommend verzerrt heißerem Gebrüll vollzieht.

Wo bei „Rest“ noch der entscheidende Kick fehlte, komplexen Songkonstrukten Strukturgehalt zu geben, findet sich dieses elementare Kriterium auf 'The Return Of Magik“ bei der United States-Kapelle umso mehr. Das bestätigt sich ebenso im fast 14 Minuten-Riemen „Distant Constellations and the Psychedelic Incarceration“. Geheimnsivolle Sprechpassagen, umhüllt in gediegen sanftes den Spannungsfaktor mit jeder Note steigerndem Gitarrengeklimper, ehe das tonnenschwer die Luft zerschneidende Riff einsetzt um dem Stück erforderliche Heavyness zu verleihen. Mystischer Frauengesang lenkt den Geist in Sphären der Hoffnung, ehe destruktive Brüllshouts zeigen, dass schön und hässlich oft nah genug beieinander liegen. „In After Reverse“ schließt sich mittels gesteigerter Heavyness den vier Vorgängerkompositionen mühelos an. Destruktiv, schneidend schwerblütig brazzig zäh, psychedelisch kompakt doomig mit intensiver Finsteraura von unheilvoll prophetisch wispernden Sprechpassagen umgeben, bis eine den Geist brutal aus aller Träumerei heraus reisende Noiseorgie zum spannenden Schlußfinale bläst. Der sanftmütige lediglich bei 1:43 Minuten belassene Pianoabgang wirkt entgegen des gesamten Songinhalts völlig paradox, - bei RWAKE gehören solche Wendungen zur abstruß geprägten Arbeitsweise.

Fazit: CULT OF LUNA/NEUROSIS/MINSK-Anhängerschaft sollte sich das Ding unbedingt geben! 8/10

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