ACROSS OCEANS - Coralea

03 acrossoceans

VÖ: 14.02.2025
(Bloodfuel Records/Zebralution)

Genre: Extreme Prog Metal/Djent

Homepage:
ACROSS OCEANS

Berlin ist ja als Schmelztiegel unterschiedlicher Nationen bekannt, ein Umstand der maßgeblich zur Gründung von Across Oceans beigetragen hat. Der Australier Ben Rajman und Joey Ryan aus Irland trafen mit ihren Gitarren auf den amerikanischen Bassisten Neema Sahebi. Vereinen tat die Jungs die Liebe zum extremen Metal und progressiven Strukturen, die es galt unter einen Hut zu bringen. ACROSS OCEANS traf als Bandname den Nagel auf den Kopf, die Königsdisziplin Longplayformat wird bislang jedoch verfehlt, bislang setzte man eher auf EPs. „Coralea“ ist die dritte innerhalb von eineinhalb Jahren, auch eine Veröffentlichungspolitik.

Unter einen Hut bringen ist das große Thema bei den Herren denn sie werfen viel gegensätzlich in einen Topf, wobei sie die Einzelteile schon recht harsch beimengen. „Martyr“ strotz zum Einstieg nur vor tonnenschweren Riffs, die einen schier erdrücken, tiefer stimmen lassen sich die Saiten kaum noch. Vom Tempo ebenso schleppend der röchelnde Gesang, der einer Post Core-Formation gut zu Gesicht stehen würde. Einzig ein paar sphärische Fills lockern die Sache auf sonst regiert die Urgewalt, die in sich Punkto Verdrehtheit mit MESHUGGAH messen lassen kann.

Etwas flotter folgt „Frayed“, welches dennoch länger ausfällt, was an den ausladenderen Arrangements liegt, die etwas lockerer daherkommen als im Opener. Was im Verhältnis immer noch viele abgefahrene Riffs bedeutet, die aber nun mehr treiben. Richtig in Schwung kommt die Melange, wenn melodische Zeilen zugelassen werden, die versuchen einen einzunehmen.
Noch mehr öffnet sich „To Ruin“, wo ACROSS OCEANS noch mehr mit den Gegensätzen spielen. In den Strophen servieren sie grob gehacktes, um dann im Refrain abzuheben. Ryan gurgelt wie irre, kaum zu glauben, dass er im nächsten Moment der Atmosphäre die richtige Stimme zu verleihen mag. Die wird zusätzlich von feinen Klangwolken unterstützt, die zwischendurch immer wieder vorbei ziehen.

„Extinction“ schließt mit krassen Stereoeffekten ab, sowas bekommt man heute seltener geboten. Dafür zieht die Härteschraube wieder an, obwohl die nie wirklich gelockert wurde, die Stimmung ist stets bedrückend. Hier gesellen sich noch flirrende Leadgitarren dazu, um noch mehr zu verstören. Und hier liegt das Problem der Scheibe, sogar für diese Art von Musik stößt das gewaltig ab, das Songwriting scheint sehr kopflastig zu sein. Innerhalb der kurzen Zeit passiert sehr viel, aber es fällt schwer sich da einen Zugang zu erarbeiten, so gut das auch in Szene gesetzt wurde.

6,5 / 10

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