HIMMELKRAFT - Himmelkraft


VÖ: 07.03.2025
(Reaper Entertainment)

Style: Melodic/Symphonic Metal

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HIMMELKRAFT

Infoblätter können viel erzählen. „Ein musikalisches Abenteuer von und mit Sonata Arctica-Frontman Tony „Kakko!“ Liest sich zunächst mal schön... in Bezug auf dieses zur Pandemiezeit entstandene Melodic/Symphonic Metal-Side-Project. Der Protagonist lebt darin seine gar prächtig blühende Fantasy über eine veränderte Weltgesellschaft aus, wie sie ihn Zukunft sein könnte. Es wirkt wie eine Flucht aus der heutigen Realität. Neben Hintergrundchorgesängen kommen häufig Streicher zum Einsatz. Insgesamt umwabert dieses Werk eine ziemlich beklemmend wenig Hoffnung verbreitende mehr traurig melancholische Bilder vermitteltende Sphäre

Plätscherte der Auftakt müde vor sich hin, auch das wie schlappes Kaugummi wirkende „Dog Bones“, „Crystal Cave“ oder die Schlaftablette „I was Made To Rain On Your Parade“ wirken zeitweise verstockt, mehr Dynamik zeigen das lebhaft rockende „Urianium“, der mystische „Paika“, „Deeper“, „When The Music Stops“, das orientalisch rüber kommende sich vom Stampfer zum epischen Rocker wandelnde „Gorija“ oder ein von elfenhaftem Frauengesang und gebremster Tempodynamik in Szene gesetztes „There's A Date On Every Dream“ andere Facetten. Dass der Protagonist dabei auch den gewichtigen Faktor der Wirklichkeit wie sie ist mit einbezieht, zeigt „Fat American Lies“ - wo der Titel eigentlich so ziemlich alles sagt. Leider wird Europa momentan von den fetten amerikanischen Lügen überzogen, - was berechtigerweise ziemlich kritisch zu betrachten ist. Ein verwaschenes, teils dumpfes Produktionsraster wirkt bremsend statt unterstützend. Für dieses Konzeptalbum heißt es, Zeit nehmen, die zumindest teilweise durchaus lohnen könnte. Unschlüssige sollten sich am besten selbst vollständig am Stück mit diesem Konzeptalbum auseinander setzen, um eine in aller Regel faire Bewertung gewährleistend, sich selbst ihr Bild von diesem gedehnt bombastisch, heroisch episch- melancholischen Spektakel machen. Entscheidend ist, dieses Konzeptalbum nicht anhand einzelner Songs zu betrachten, sondern als vollständiges Gesamtwerk.

Fazit: Ein Versuch der sich als rundherum gelungen bezeichnen liesse, wenn es neben interessanten Kompositionen nicht zuviel Füllmaterial gäbe, welches dem interessanten musikalischen Konzept entgegenwirkt. So bleibt es bei respektablen 6,8 von 10 Punkten für ein klug durchdacht vielseitiges Konzept. 6,8/10