TROLD - I Skovens Rige


VÖ: 14.03.2025
(Mighty Music/Targes Records)

Style: Folk-Metal

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TROLD

FINNTROLL, ENSIFERUM, VERIKALPA, SVARTSOT, SUIDAKRA, TUATHA DE DANAN, ELVENKING, ganz frühe KORPIKLANII und TROLLFEST-Fans aufgepasst: TROLD legen mit ihrem Zweitling 'I Skovens Rige' mehr als kräftig nach! Schlug bereits der TROLD-Erstling „Det Var Engang...“ mächtig ein, schickt sich das Nachfolgewerk an, dort weiter zu machen, wo genanntes Debüt endete. Gebettet in ein hervorragend zur Musik passendes Coverartwork entstehen auf 'I Skovens Rige' verwunschene von dichtem Nebel umhüllte Wälder und Berg- Landschaften, wo garstig trinkfreudig, streitlustig launische, sich nichts schenkende Trolle in tiefen Höhlen ihr bizarres, mitunter grausiges Unwesen treiben.

Opulentes Folkflair dass Raum für Momente zum Nachdenken lässt und heftig ausbrechende Metalattacken sind weiterhin bei der Dänischen Folk-Metal-Garde präsent. Das beginnt schon beim schönen alle Trolle vereinend willkommen heißenden an einen Tisch setzenden Intro „I Skovens Rige“ (zugleich Titeltrack des TROLD-Zweitlings), dessen gesprochener Part alle Trolle zur Einigkeit aufruft. Dass sich dieser gute Vorsatz nicht dauerhaft umsetzen lässt, sollte jedem der sich ein wenig mit der Materie auskennt, bewusst sein. TROLLE müssen immer streiten, werden sich selten einig und wenn sie es tun, dann bleiben sie weiterhin unberechenbar wie aktuell zur Zeit herrschende Wetterschwankungen.

Richtig derbe den Knüppel holen TROLD zeitweise bei dem heftig abgehenden „Troldmanden“ aus dem Sack, wo des öfteren megaschnelle Doublepasspower bis zum obersten Anschlag regiert, deren rasende Vorwärtsdynamik sich mit epischem auf Hymnenflair gebürsteten Parts die Waage hält. Bei echten Trollen darf auch der ein oder andere demonstrativ laute Rülpser („Til gilde under bøgen“) nicht fehlen. Als echter Höhepunkt geht 'Var' durch, dessen Spannungsgelandener Songaufbau einschließlich gepfiffener (leicht in Richtung ENSIFERUM schielender Sequenzen) zu keiner Zeit in Langeweile oder Durchschnitt ausartet, erstklassig musikalische Fähigkeiten offenbart, ohne im geringsten trollisch zu wirken. „Utysken“ hat ebenso hochspannende Seiten. TROLD verstehen es erstklassig effektiv heidnisches Flair mit finster melancholisch unter die Haut gehender Folkatmosphäre zu verknüpfen. Daran lassen auch das heroische „Mod den endeløse skov“ oder das tanzbare sich von mittelalterlich-folkiger Melodie schmückende zwischen folkiger Melodie und packenden Geschwindigkeitswechseln austobende „Skovfesten“ keinen Zweifel. Mit intensiv düstermelancholisch zeitweise schleppendem Vibe umgibt sich „Bødlen“, während „Gamle Ask“ alles unter druckvoller Heavyness begräbt. Für flotten Abgang sorgt der knackig tanzbare bärbeissig grimmige vorübergehend an eine Kinderfilmliedmelodie denken lassende im durchweg feierlustigen Humpaa-Gute Laune Modus rausgefeuerte Trolltanzaussteiger „Tudseleg“.

Der Gesang ist der Originalität und Authentizität willen wieder in Dänisch gehalten. Ein sauberes Produktionsraster lässt für treue Genreanhängerschaft ebenso wenig den geringsten Zweifel, dass mit TROLD jederzeit und überall zu rechnen ist. Sowohl Pagan Metal, Folk Metal als auch Viking Metalfans sollten sich von diesem Album fesseln lassen. Starke Gitarrenriffs, bärbeissig brummige Vocals, druckvolle Bassläufe, kraftvolles Drumming, Varianz, und ein Härtelevel, dass in dem Sektor selten ist, lauten die Vorzüge dieses krachend einschlagenden Gesamtwerkes.

Fazit: TROLD haben die Messlatte für alles folgende im Genre wie schon beim Erstling extrem hoch angelegt. Erneut ein kraftvoll zuschlagender Trollhammer vom Feinsten! 9/10