DAEVAR - Subrosa
VÖ: 28.03.2025
(The Lasting Dose Records)
Style: Stoner-Doom
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DAEVAR
Jedes Jahr ein Album. DAEVAR bleiben sich konsequentermaßen treu. Auf den Erstling 'Delirious Rites' folgte das Zweitwerk 'Amber Eyes' nun schließt sich das dritte Album 'Subrosa' des beschlagenen Kölner Stoner-Doomtrios DAEVAR an. Sängerin Pardis Latifi setzt allen sieben Tracks mit ihrer wunderschönen eher aus dem Gothic-Bereich kommenden Stimme die Krone auf. Begleitet von Drummer Moritz Ermen Bausch wird ein kraftvolles Grundgerüst gelegt, für die vielseitige Gitarrenarbeit zeichnet Caspar Orfgen verantwortlich. Beim flotten „Siren Song“ erklingt das helle Organ der Frontfrau/Bassistin Sirenengleich. Die Nummer hat mächtig Saft auf der Wumme, das drückt durchweg im kraftvollen Stonergroove, bis es dann spätestens im Leadgitarrensolo gewaltig explodiert. Bei der Stimme dieser ungemein charismatischen mit ihrer aufreizend melancholischen Stimmlage tonnenschwer Gänsehaut entfachende Sängerin muss Desert-Jüngerschaft zwangsläufig in die Knie gehen, sobald ein sich irrsinnig steigerndes Leadsolo kommt indessen das Schlagzeug mächtigen Punch austeilt, während der Bass tonnenscher knarrzend pumpt, entsteht das wohlige Gefühl – hier regiert Desert/Stoner-Doom mit Tiefgang! Bedrohliche Stimmungen, mystisch verwobene Sphärenlastik gebettet in weltentrückte Bizarr-Songstrukturen, die sich wie eine Zwiebel zunehmend mehr häuten, je länger sie rotieren, fügen das Gesamtbild sinnigerweise vollständig ergänzend zusammen. Das Kölner-Stoner-Doom-Trio mit Grunge-Einschlag zählt zu den Edel-Juwelen im Stoner-Doom-Underground hierzulande.
Zeitweise sind NIRVANA-Einflüsse auszumachen, die erkennbar für frischen Wind sorgen. „Wishing Well“ knallt keinen Deut weniger heavy erneut kraftvoll im schweren fließend rollenden Gitarrendrive, schälen sich mitunter Parallelen zu Übersee-Kapellen vom Typ WITCH MOUNTAIN/KYUSS-heraus.
Kraftvoll produziert, aufgenommen wurde bei Jan Oberg im Hidden Planet Studio was sich erheblich bemerkbar macht, geht es bei allen sowohl den schnellen wie auch schleppenderen Kompositionen („Daughter“, „Mirrors“) einschließlich zentnerschwerer Riffkompaktheit und Schlagzeugpunch ausgestattet) mitten in die Vollen. DAEVAR gehören zu jener Sorte Bands, die sowohl auf dem Freak Valley-Festival/Desertfest/Roadburn/Stoned From The Underground gleicher maßen gut aufgehoben den Härtetest derart kultiger Stoner-Doom-Festivals jederzeit bestehen.Als Highlight einer intensiv packenden Stonerdoom-Orgie entpuppt sich der 7:40 Minuten zwischen gefühlvoller Melancholie und bittersüßer Melancholie pendelnde Lava-Vulkausbruch „FDSMD“, dessen gewaltige Eruptionen siedendheiße Gitarrensoli und knarrzig-wummernde Bratgitarrenriffs hervorragend kraftvoll straight vorwärts gehend miteinander harmonieren, während über allen der beschwörend engelsgleiche Klargesang von Bassistin Pardis Latifi thront.
Fazit: Saftig Nackenschläge austeilend voluminös auf den Punkt kommender Stoner-Doom auf erlesenem Level mit enorm Dampf auf dem Kessel, verträumt epischen Momenten und opulent raumgreifenden Spannungsbögen. - Bockstark! 8/10