HELLOWEEN - March Of Time (The Best Of 40 Years)
VÖ: 28.03.25
(BMG)
Genre:
Power Metal
Homepage:
HELLOWEEN
Stundenlang könnte man über das Schaffen der Kürbisköpfe aus Hamburg sicherlich erzählen und seitenweise Anekdoten und bandgeschichtliches aus der 40-jährigen Karriere aufschreiben. All das kürzen wir in dieser Rezension zum Jubiläumsalbum aber rigoros zusammen. Die Pioniere des melodischen Power- und Speed Metal haben es in ihrer Laufbahn auf insgesamt 16 Studio-, vier Livealben, drei EPs und 30 Singles gebracht und dabei insgesamt über 10 Millionen Platten verkauft. Das vorliegende Jubiläumsalbum bringt es auf 42 von Sascha "Busy" Bühren, dem "Helloween" Mastering Engineer, remasterte, handverlesene Titel aus dem gesamten Backkatalog und erscheint in den Formaten 5-LP-Boxset mit farbigem Vinyl, Druck und Puzzle sowie als 3-CD-Set, das hier zur Besprechung vorliegt.
Die erste der drei Scheiben enthält elf Tracks und stammt erwartungsgemäß aus der Gründungsphase um Kai Hansen (git.) mit ihm am Gesang auf der „Walls Of Jericho“ (1985) sowie Michael Kiske am Mikro auf den beiden „Keeper“-Alben (1987, 1988), die den Bekanntheitsgrad der Hansestädter von 0 auf 100 hochschossen. Jeder echte Power Metal Fan auf diesem Globus kennt zumindest diese beiden an Hitdichte kaum zu übertreffenden Alben in- und auswendig.
Die zweite Scheibe beginnt mit „I Want Out“, also ebenfalls noch aus der Hansen-Ära, ehe man HELLOWEEN Mark II ausrollt. Dieser stieg wegen Problemen mit dem Band Management Ende 1988 bekanntlich aus und gründete GAMMA RAY. Ersetzt wurde er von Roland Grapow. On Top gab es Probleme mit dem damaligen Plattenlabel Noise Records und dem Wechsel zu EMI Records, was zur Folge hatte, dass man erst 1991 mit dem Album „Pink Bubbles Go Ape“ ein neues Lebenszeichen auf den Markt bringen konnte, dass wegen dem Label-Rechtsstreit in Deutschland auch nur als Import zu bekommen war. Der Nachfolger „Chamäleon“ (1993), inhaltlich schieden sich an diesen Langeisen zudem noch die Geister, wird bis heute als das schwächste in der Discographie bezeichnet. Die Schicksalsschläge rissen in der Folge nicht ab. Ingo Schwichtenberg (dr., R.I.P.) beging am 08. März 1993 Suizid, indem er sich vor eine S-Bahn warf und Kiske wurde Ende dieses Jahres wegen musikalischer Differenzen durch den PINK CREAM 69 Frontmann Andi Deris ersetzt. Ein Lichtblick war dagegen die Neubesetzung am Schlagzeug mit Uli Kusch 1994, der aus dem GAMMA RAY Lager rüber wechselte. Wiedererstarkt folgten jetzt die Alben "Master Of The Rings" (1994), "The Time Of The Oath (1996), "Better Than Raw" (1988) sowie „The Dark Ride“ (2000) und die Band war wieder in aller Munde. Kusch und Grapow verließen 2001 gemeinsam HELLOWEEN und gründeten MASTERPLAN. "Rabbit Don't Come Easy" (2003) wurde mit Gitarrist Sascha Gerstner (2002, Ex-FREEDOM CALL) und den Drummern Mark Cross (2001-2003, Ex-METALLIUM) sowie Mikkey Dee (Ex-MOTÖRHEAD, SCORPIONS) eingespielt. Dani Löble (2005, Ex-RAWHEAD REXX) stieg nach einem weiteren Kurzeinsatz für Stefan Schwarzmann (2003-2005, Ex-ACCEPT) fest ein und das erste Album mit diesem Line Up hörte auf den Namen „Keeper of the Seven Keys – The Legacy“ (2005).
Und damit sind wir bei der dritten Scheibe und die fängt wie schon CD 2 mit einem „Überläufer“ aus der letzten Ära, dem Abschluss des „Keeper“-Themas an. Es folgen 13 Stücke aus den Studioalben "Gambling With The Devil" (2007) über "Straight Out Of Hell" (2013), dessen Tour mit GAMMA RAY indirekt den Grundstein für den Wiedereinstieg von Hansen legte und 2016 zu einer Reunion führte, zu der auch Michael Kiske gehörte. Es folgten zwei Welttourneen (2017 und 2022) inkl. einem ersten gemeinsamen Album „Helloween“ (2021). Gerade diese dritte CD könnte für den ein oder anderen interessant sein, da die Fans der alten Stunde eben diese neue Zeit, wie man oft hört, ausgeblendet haben und sich hier komprimiert zu Gemüte führen können.
Das dreifach-CD-Digisleeve mit leider doch sehr spärlichem 6-seitigem Booklet erfährt durch das Remastern gerade bei den älteren Aufnahmen eine Aufwertung beim Sound.
Somit stellt „March Of Time – The Best Of 40 Years“ eine recht gelungene Zusammenstellung als Jubiläumsalbum des Hamburger Power Metal Aushängeschilds HELLOWEEN dar.
Punkte: 9/10
TRACKLISTING:
Disk 1 von 3 (CD)
1 Walls Of Jericho/Ride The Sky
2 Metal Invaders
3 Victim Of Fate
4 How Many Tears
5 Eagle Fly Free
6 Halloween
7 A Tale That Wasn't Right
8 Future World
9 March Of Time
10 Dr. Stein
11 Keeper Of The Seven Keys
Disk 2 von 3 (CD)
1 I Want Out
2 Kids Of The Century
3 Number One
4 Windmill
5 Sole Survivor
6 Perfect Gentleman
7 In The Middle Of A Heartbeat
8 Why?
9 Forever And One (Neverland)
10 Power
11 Steel Tormentor
12 Hey Lord!
13 I Can
14 If I Could Fly
15 Mr. Torture
16 Hell Was Made In Heaven
17 Light The Universe
Disk 3 von 3 (CD)
1 The Invisible Man
2 As Long As I Fall
3 Kill It
4 Where The Sinners Go
5 Are You Metal?
6 Nabataea
7 Straight Out Of Hell
8 Waiting For The Thunder
9 Heroes
10 My God Given Right
11 Pumpkins United
12 Best Time
13 Fear Of The Fallen
14 Skyfall