SAVAGE MASTER - Dark & Dangerous


VÖ: 28.03.2025
(Shadow Kingdom)

Style: Heavy Metal

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SAVAGE MASTER

Huch? Was ist denn das bitte für ein heftig Kitschiges Coverartwork? Von SAVAGE MASTER ist man anderes gewohnt... mögen SAVAGE MASTER-Fans zunächst beim Blick auf die optische Verpackung des fünften Longplayers 'Dark & Dangerous' zu denken geneigt sein, doch was zählt allein die Optik? Auf die Musik kommt's letzt endlich an.

Obwohl der heftig räudige Schreddertouch der ganz frühen Alben längst nicht mehr so prägend vorhanden ist, lässt sich davon kaum noch etwas ausmachen, dafür wirkt die Produktion extrem glattgebügelt. SAVAGE MASTER haben sich musikalisch weiter entwickelt, was eine Anpassung im Soundgewand zur Folge hat. Gerade bei Stacey Savage macht sich dieser große Schritt deutlich bemerkbar, was ihrer Stimme jedoch nichts von deren Faszination genommen hat. Irgendwo zwischen dem letzten und zeitweise stärker auf Mainstream gebürsteten Seite

Zunächst läutet ein gewohnt okkultes Intro („Three Red Candles“) stimmungsvoll in das Album ein, danach folgen mehrere SAVAGE MASTER-typische Hymnen und Hitbreaker, an denen sich Die Hard-Fans kaum satt genug hören sollten - „Warriors Call“. „Black Rider“, „Devil's Child“ wo Stacey wieder ihrer gesamten Charismatik freien Lauf lässt gegen Ende noch ein prägnant spitzer Hochtonschrei, hier türmen sich treibende Taktbeats, gelungene Breaks, feine Twinleadfinessen, rasant sägende Rifforkane und Stacey's traumhaft charismatischer Gesang.

Das episch düster zeitweise Gothic-Touch aufweisende von feinen Loops gekrönte Sahne-Bonbon „“The Edge Of Evil“, dem sich in „Screams Of The Cellar“ ein  Faustrecker zum satten Mitgrooven anschließt, dem in der voluminösen Breitseite „“Never Ending Fire“ ein richtig fulminanter High Energy Rocker folgt, bei dem Stück lässt Stacey ähnlich dem „Warrior's Call“ mehr Garstigkeit einfließen, es hat immens viel zupackenden PowerPunch! Einen richtig satten Hymnennaller servieren SAVAGE MASTER mit dem schon seit der 2024 zu Ende gegangenen Tour als mächtiger Heavy Rock-Hymnen-Breaker herausstellenden „Devil Rock“, dafür weist „I Never Wanna Fall In Love“ spürbar Tendenzen zum Hairspray Rock/Metal mit DOKKEN/ KEEL/RATT-Schlagseite auf. „When The Twilight Meets The Dawn“ knallt in Form eines krachenden Speedfegers wie zu frühen SAVAGE MASTER-Tagen und schließlich ist in „Cold Hearted Death“noch eine Ballade vertreten, die sogar bewusst auf die Charts abzielt. Dieses Album wird unbestreitbar heftig Gemüter spalten - ähnlich der frisch im Febuar 2025 erfolgten Bundestagswahl! SAVAGE MASTER bleiben eine sichere Bank für unorthodox eigenständigen Heavy Metal, der sich eben nicht permanent selbst wiederholt, Experimente wagend mutig voran prescht. Das Kunststück sich mit jeder Scheibe selbst neu erfinden, dabei dennoch hohen Wiederkennungswert beizubehalten, gelingt nicht allzu vielen Bands.

Hat mich die Combo seit ihrem Debüt stets vom Hocker gerissen, tun es Stacey & ihre Vermummten-Crew angeführt von Gitarrist Adam Neal erneut, da steigt die Freude auf die Europa-Tour umso mehr, wobei SAVAGE MASTER als Supportact von SANHEDRIN auf der "Dangerous Lightning Europe-Tour 2025 bestätigt sind. Das einzige, was vollkommen fehlt, ist die ungeschliffene Rauheit wofür SAVAGE MASTER bis dato standen, die vermisse ich schon sehr. Hinsichtlich Songqualität gibt es überhaupt nicht viel zu bemäkeln.

Fazit: Erneut geiler Hymnen-Tobak aus dem Hause SAVAGE MASTER, es müsste wirklich schon mit dem Teufel zugehen, wenn's anders wäre... 8,5/10