PAGAN ALTAR - Never Quite Dead
VÖ: 25.04.2025
(Dying Victims/The Orchard)
Style: NWOBHM/Hard Rock
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PAGAN ALTAR
Ei der Daus! Neues von PAGAN ALTAR? Da staunt selbst ein echter NWOBHM-Gourmet wie meinereiner nicht schlecht. Stop! Eigentlich nicht, 'Never Quite Dead' wurde bereits noch zu Terry Jones'-Lebzeiten produziert. Allein der Titel dieser zum Teil schon 1999 kurz vor dem Millennium veröffentlichten Aufnahmen bei denen im Original noch Bandmentor Terry Jones' unnachahmlicher Gesang zu hören ist, gibt mehr als eine Andeutung, das die Britische NWOBHN-Legende es noch einmal wissen will. Angesichts der Wiederauflage dieser ein Vierteljahrhundert alten Aufnahmenjuckt es mich gewaltig in den Fingern fordert Geist und Seele regelrecht dazu auf, das Ding dringend seinem Testlauf zu unterziehen.
PAGAN ALTAR gründeten sich 1978 durch Vater Terry und Sohn Alan Jones, die zuvor schon in anderen Bands (u. a. HYDRA oder LIQUID GAS) aktiven Musiker ließen sie zunächst unter dem Bandnamen PAGAN laufen, was schnell zu Komplikationen und Missverständnissen führte, weshalb die Entscheidung auf den passenderen Bandnamen PAGAN ALTAR fiel. Letzendlich entscheidend hierfür war auch der Gedanke an die beiden wohl in vorgeschlichtlicher Zeit entstandenen Steinkreise Avebury und Stonehenge.
Alan Jones' Leadgitarre zaubert wieder Leadsoli deren Gehalt in einer völlig eigenen Liga spielt, das kommt an feiner NWOBHM-Kost wie der von düsterer Aura umgebenen „Listen Church“, „Kismet“ oder im Sakralen urigkauzig magisches Feeling verstreuenden „Saints and Sinners“ nur allzu deutlich zum Vorschein. Das gesamte Album fühlt sich an als würde der Geist der Geist des tragischerweise 2015 verstorbenen Bandurgesteins Terry Jones (R.I.P!) zu dessen Lebzeiten die Songs produziert wurden, neu erwachen. Die Frage, wer das Mikro danach übernehmen sollte, stand lange im Raum, und sie ist nun beantwortet. In dem Amerikaner Brendan Radigan, der sich schon bei MAGIC CIRCLE, SUMERLANDS und SAVAGE OATH verdient machte, fanden sie einen Sänger, dem es stimmlich von Natur aus gegeben ist leidenschaftlich Klagenden Hochtongesang einfließen zu lassen, dessen Ausdrucksstarkes Charisma greift. Der nicht umsonst doomlastige NWOBHM-genannte Sound von PAGAN ALTAR klingt mit diesem Sänger so, wie es der eingeschworene Fankreis der Band gewohnt ist, also ganz nach PAGAN ALTAR! Beklemmende sich in „Doomigen NWOBHM“-Gefilden aufhaltende Songs haben PAGAN ALTAR wie schon gar nicht anders zu erwarten auch am Start zum einen „The Dead's Last March“, zum anderen „Well Of Despair“ - darauf lassen solche Songtitel bereits unmittelbar schließen.
Die Seele der Band kommt spätestens bei „Saints and Sinners“; Madame Rachel“, „Liston Church“ und Kismet“ voll zum klingen, wenn sich urkauzig-mystisch episches Pathosflair in die Gehörgänge frisst, deren Timbre das intensive Odeur goldener 'Myth and Magigal'-Zeiten wieder zurückholt. Ein gewichtigeres Argument, sich dieses Album als restlos überzeugter NWOBHM-Fan dringlichst anzuschaffen, ist nicht in Sichtweite. - Triumphale Rückkehr von PAGAN ALTAR!
Fazit: Wellcome Back, PAGAN ALTAR - Die Legende ist tot, - es lebe die Legende! 9,6/10