DEKADENT - Venera: Trial & Tribulation

VÖ: 04.03.11
(G Records)
Homepage:
www.dekandent.si
Bei den Slowenen von DEKADENT prallen zwei Welten so richtig aufeinander, auf der einen Seite sind die Herren um Sänger und Lead Gitarrist Artur Felicijan ganz tief im Black Metal verwurzelt, auf der anderen Seite aber auch, gerade wie im Opener "Thralldom Decree" nach dem Intro "The Wound" zu hören, mit viel eingängiger Melodie versehen. So klingen die Vocals von Artur richtig harschund es wird auch flotter Black Metal zelebriert, doch die Melodie Riffs, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Album ziehen, lassen eben auch andere Stilrichtungen zu. So wird in dem Song auch mal Dark Metal gespielt, der auch in "Raided" konsequent weiter verfolgt wird. Einzig und allein die Vocals lassen hier wieder einen härteren Vergleich zu. In "Paramours in Vain" geht es dann sogar so weit, dass klarer Gesang die Oberhand gewinnt und es shon fast in Gothic Gefilde ab taucht. Dann endlich wird mit "Beautiful Fire" erst mal symphonisch der Black Metal gespielt, aber auch Ballerparts lassen nicht lange auf sich warten, während in "Craven" erst geknüppelt wird und dann vermehrt bombastische und Hymnen artige Parts zur Geltung kommen. Die Melodie vom Opener findet in "False Endearment" eine Art Wiedergeburt, wie auch in anderen Songs der Scheibe, und läßt gerade hier wieder diese verschiedenen Spielarten des Metals in einer Form aufeinander prallen, welche die Meinungen der Fans spalten wird. Auf der einen Seite erwarten die Die Hard Fans mehr Geknüppel, wogegen die Fans des Dark Metal mehr ausuferndes Riffing wünschen würden. Was machen DEKADENT ?; sie bleiben wie in "Providential Love" bewußt zwischen den Stühlen und ballern was das Zeug hält, bauen dafür aber auch wieder richtig eingängige Melodien mit ein. Und würde Artur zu Beginn von "Sunday's Lament" mit cleanem Gesang daher kommen, das Stück ginge als pure Melodic Power Nummer durch, doch hier und da ein wenig Knüppel aus dem Sack läßt auch die Black Fraktion wieder aufhorchen. "In Pulchritude Adorned" kommt dazu noch ganz ohne Baller Parts aus, "Trial & Tribulation" ist sogar ein verträumtes Instrumental mit Piano Klängen, doch dafür wird in "Day of Solace" wenigstens noch mal richtig Gas gegeben, wo aber auch dieser Power und melodische Part nicht zu sehr vernachlässigt wird.
Alles in allem eine Scheibe, die wie gesagt die Lager zwar spalten wird, aber auch so konzipiert ist, dass sie es eventuell schafft, den Spagat zwischen den verschiedenen Metal Genres hin zu bekommen. Leicht ist die CD nicht zu hören, das muss man gestehen, doch wer in alle Richtungen offen ist, hat damit sicherlich kein Problem.