DEFUSE - Bangkok Addiction


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VÖ:16.03.11
(Fastball Music / Sony)

Homepage:
www.defuse.fi
Myspace:
www.myspace.com/defuse666


Bangkok Addiction schimpft sich der zweite Langspieler des finnischen Quintetts DEFUSE. Bisher sind mir die Kollegen noch nicht aufgefallen und als ich im Promoschreiben was von Nu Metal las, stellte sich mein Gehör bereits vorm Anspieltest in den Durchfall-Modus. Doch Überraschung-Überrraschung: Bangkok Addiction hat mitnichten etwas mit durchhängenden Baggy-Pants (gibt`s die eigentlich noch?) zu tun, es sei denn, das Label Fastball Music sortiert neuerdings Mucker wie VELVET REVOLVER, SHAKRA oder MÖTLEY CRÜE unter LIMP BIZKIT und Co. ein...Jedenfalls hat der Eröffnungssong "Overtake" zwar deutliche Metalspuren (fiese, tiefergelegte Riffs), besitzt soundmäßig viel PS und Fett, tendiert insgesamt aber eindeutig in die moderne Hardrock Richtung, wie Sie eben die Schweizer SHAKRA auch zocken. "Back To The Underground" schmeißt den Metal dann fast gänzlich über Bord und orientiert sich dann ziemlich eindeutig an VELVET REVOLVER`s Contraband, inklusive Slash-mäßiger Solidudeleien von Gitarrist Arto Ahonen. Mötley`s Saints Of Los Angeles fanden die Jungs auch ganz dufte ("Cross The Line", "Evil Soul"). Tja, und in etwa so geht es dann auch weiter bis zum elften Stück. Das Trippel "Cross The Line", "Melting Sky" (mit hardrockenden Swing Rhythmus) und der nette Arschwackler "Grace the Devil" sind die Highlights der Platte, der Rest bewegt sich im durchschnittlichen "dreckig-breitbeinig-cool" Metier. Die erste Schwachstelle muss man Fronter Jani "Hylsy" Hyvärinen anhaften. Dessen raues und völlig uncharismatisches Geröhre hemmt so einige Stellen auf Bangkok Addiction. Genauso fehlen im eigentlichen Songhöhepunkt, dem Refrain, packende und zwingende Hooks. So beginnt die Truppe beispielsweise bei "Flying Colours" mit ordentlich Dampf, nur um dann beim ausgedünnten Refrain der selbst vorgelegten Coolness hinterherzuhecheln. Hier wird zu oft gitarrentechnisch der V12 Motor angeschmissen, man dreht sich als aufmerksam gewordener Fußgänger nach der dicken Karre um, die da an der Ampel den dicken Hans macht, nur um dann mitanzusehen, wie der Fahrer bei "grün" peinlicherweise gleich wieder absäuft...
Als Fazit gilt: vom Nu Metal sind die Finnen glücklicherweise, auch qualitätsmäßig, weit entfernt. Genauso weit allerdings auch von den genannten Vorbildern/Einflüssen, die in Sachen packendes Songwriting klar schärfer sind. DEFUSE agieren momentan also auf horizontal liegenden "Daumen-Hoch!" Niveau.

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