SEXMAG - Sexorcysm
VÖ: 23.065.2025
(Dying Victims Productions)
Style: Black Metal-Thrash
Homepage:
Dying Victims Productions
SEXMAG? Klingt irgendwie nach Sexmagazin... ist es aber nicht. Es handelt sich um eine Polnische Extrem-Metalcombo die zur Zeit kräftig den Underground aufmischt.
Nach dem Horrorshowmässigen auf King Diamond gemachten„Total Metal“-Intro (passender Titel) geht’s ohne Vorwarnung direkt in die Vollen. Dass wie so oft Satan gepriesen wird, ist kein Geheimnis. Wie verführerisch das Diabolische sein kann, zeigt sich am Coverartwork, ehe heftig die Post abgeht. Dieser Vierertrupp hat den Spirit der frühen Proto-Black Metal-(Thrash)anfangstage als Kapellen der Liga BATHORY, TORMENTOR, SARCÒFAGO, KREATOR zur Endless-Pain-Phase, BULLDOZER, SEPULTURA (im Anfangsstadium) und MERCYFUL FATE rohen Thrash mit diabolisch angehauchtem Black Metal-Unterton verknüpften, mit der Muttermilch aufgesogen. Angeführt von Jacek „Truposz“ Wojno zieht das Polenquartett unmittelbar in die Schlacht. Zwei Sänger teilen sich die Vocals, thrashlastigem Shouting steht im Kontrast zu heißerem Blackmetalbrüllen.
„Inkubus“ zeigt sich spielteschnisch extrem versiert, Schreie einer Jungfrau werden in das Geschehen einbezogen. Selbst die Midtempo-Breitseiten zu „Odurzony smiercia“ wo beispielsweise frühe KREATOR, BULLDOZER und SARCOFAGO-Einflüsse aufeinandertreffen, zieht der Polnische Vierer dreckverschmiert brutal vom Leder. „Sex z diablem“ schickt eine Anfangssequenz wie im Horrorfilm, dunkler Wald, pfeifender Wind, Sakralorgelklänge, verängstigtes Wimmern, Tiergeräusche und im Hintergrund Gelächter voraus, ehe ungeschliffen rumpelig drauflos gerifft wird. Friedhofatmosphäre, Wolfsgeheul, Sex mit Satan, Dreck am Boden, Schweiß und Blut an Wänden... Finsterhorror, verbunden mit Demütigung, und Abneigung gegen die moderne Welt zeichnen SEXMAG. Kein Album für Glücksseeligkeit, Träume oder Liebesgefälligkeiten, sondern eines das bewusst anecken, provozieren, mitunter abstoßen will. Filigran schnelle Gitarrenarbeit, überraschende Tempowechsel. Intronizacja Satanica erinnert durch melodosche Gitarren einschließlich dramaturgischem Songaufbau stark an MERCYFUL FATE, Glockenschläge und Parallellen die an METALLICA'S The Call Of Kthulu-Abgang erinnern, wecken bei diesem Stück nostalgisches 80er-Jahre Flair.
Fazit: Ein derber Frontalsturm, den sich Anhängerschaft deutsch-brasilianischer Black Metal-Thrash-Geschwader dringend um die Lauscher hauen sollte! 7,5/10