BRIAN ROBERTSON - Diamonds And Dirt


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VÖ: 25.03.11
(Steamhammer / SPV)

Homepage:
www.robbo.thin-lizzy.com

Der für seine superben Dienste gefeierte Ex-THIN LIZZY und bei MOTÖRHEAD ehemals geschasste Gitarrist Brian "Robbo" Robertson, versucht nach etlichen Jahren im Musikbiz seinen ersten Alleingang in Form von Diamonds And Dirt. Sein schwedischer Kumpel und "Equipment-Hin-und-Her-Fahrer" Sören Lindberg erhielt von Robertson eine Tüte voll mit Kassetten, auf denen sich gesammeltes altes Demomaterial befand. Dieser war scheinbar derart begeistert davon, dass er Brian dazu ermunterte, daraus doch eine Solorille zu drehen. Mit an Bord wurden dazu noch Ian Haugland (EUROPE) an den Drums und TREAT/THERION Basser Nalley Pahlsson geholt. Außerdem noch Ex-MSG Fronter Leif Sundin und Liny Wood, die hervorragende Backings beisteuerte. Bei solch einer Riege an Klassemusikern geht man fast zwangsläufig von einem starken Album aus, selbst wenn man letztlich nur die prägnante Bluesrock Gitarrenarbeit von Robertson für sich allein nimmt, die, kaum überraschend, dann auch stark heraussticht. In Wahrheit sieht die Sache dann doch nüchterner aus, als der Titel suggeriert: das Album ist dank der eher sehr seichten und popigen Rocknummern, bei denen Robertson als Hauptsongschreiber aufgeführt ist (5 von 13 Stücken), weder richtig "dirt" und "Diamonds" lassen sich schon mal gar keine finden. Der Gitarrist ist nämlich immer nur dann gut bis großartig, wenn er bei Songmaterial aufspielt, welche er mit anderen Größen geschrieben hat. Da wären dann zum einen die drei Phil Lynott Nummern "It`s Only Money" vom Lizzy Album Nightlife, "Running Back" vom Jailbreak Kracher (hier gleich in zwei Versionen vertreten) und die mittlerweile auch nicht mehr unveröffentlichte Standard Blues Nummer "Blues Boy", welche kürzlich auf der Deluxe Ausgabe von Jailbreak erschien. Dann hätten wir noch die drei allesamt starken Rocker "Mail Box", "Do It Till We Drop" und "Ain`t Got No Money", welche Robbo mit seinem schottischen Landsmann Frankie Miller eingespielt hat. Mit "10 Miles To Go On A 9 Mile Road" befindet sich dann noch ein fast experimentelles Bluesrock Stück (aufgrund der eingesetzten Sitar ähnlichen Klänge) mit Jim White auf der Platte. Lizzy Verehrer und beinharte Fans des 54 Jährigen Robertson werden selbst über die paar wenigen edlen Bröckchen nicht umhin kommen, nur das man halt deutlich mehr hätte erwarten können. Die Gewissheit, dass der Mann die echten Edelsteine dann doch nur in den Siebzigern zutage gebracht hat, ist anno 2011 leider bestätigt.