EDGE OF SANITY - Crimson
VÖ: 06.06.2025
(Napalm Records)
Style: Death Metal
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EDGE OF SANITY
Einen 40 Minuten Death Metal-Song zu komponieren, der aus mehreren Teilen bestehend sich wie ein Kunstwerk nahtlos zu einem Ganzen fügt, erweist sich als wahre Kunst. Death Metal-Koryphäe Dan Swanö hat mit seiner Hauptband EDGE OF SANITY wahrlich etwas beeindruckendes vollbracht. Monolithisch bleierne Doomschwerelastigkeit, facettenreich vielseitig progressive Stimmungsmuster treffen harrsche Death Metalattacken entgegengesetzt zu psychedelisch ruhigem Sphärentouch, umgeben von Blackmetallischer Schwärze gepackt in wechseltige Dramaturgie mit akkustischen Zwischenspielen gebettet in Melancholische Wolkenvorhänge von obskurem Inhalt. Klarvocals geben sich neben brutalen Death Growls ihr Stelldichein. In dieser abstrakten Symphonie entgegengesetzt wirkender Extreme, bekommt das verworren morbide im Verborgenen liegende System. Ein durchaus beeindruckender Gastauftritt von Opeth Mastermind Mikael Akerfeldt fügt sich besonderes nahtlos in das Kunstwerk eingebautes Extra mit ein.
Auf 'Crimson' einem Genredefinierend richtungsweisenden selbst 29 Jahre nach Ersterscheinen 1996 fesselnd komplexen Genre-Meilenstein wirkt jedes Detail als Mosaikstein eines Gesamtwerkes, etwa so als hätte es irgendwo seinen Platz in einem geballt musikalischen Kosmos welcher dem Betrachtenden Auge zu verstehen gibt: Selbst schiefe, krumme, aus dem Normalrahmen fallende Formen, Wesenheiten, Elemente haben ihre Daseinsberechtigung im gewaltigen Kosmos dessen Schöpfung wie ein Fass ohne Boden kein bestimmtes Muster sondern ständig wachsende Veränderung erkennen lässt, deren Wandel wie der Kosmos selbst keine Grenzen kennt...
Über die Remix-CD vorliegenden CD-Doppels im Slipcase-Format als Re-Issue lässt sich durchaus streiten, obgleich diese manch interessanten so nicht gekannten Aspekt zu Tage legt, inhaltlich gibt es an dem Monumentalwerk nichts zu rütteln. Für Vinyl-Fans wurde zusätzlich eine auf streng limitierte lediglich 500 Einheiten gepresste LP-Version aufgelegt, die in rot erhältlich ist.
Fazit: Ein Kunstwerk sondergleichen, das offenbart: Schönes birgt Hässliches und Hässliches birgt Schönes im vielfältigen Kreislauf der Unendlichkeit wo das eine ohne das andere nicht existiert. Komplexe Finsternis im eleganten Kleid. 10/10