PHANTOM SPELL - Heather and Hearth
VÖ: 18.07.2025
(Cruz Del Sur)
Style: 70er Hard Rock/Prog Rock/NWOBHM
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PHANTOM SPELL
Keep It True-, Up The Hammers- oder Pyrenean Warriors-Anhängerschaft dürfte der Name PHANTOM SPELL nicht unbekannt sein, die mit ihrem 'Immortal's Requiem'-Erstling bei solchen Undergroundfestivals offene Türen einrannten.
SEVEN SISTERS Frontmann Kyle McNeill meldet sich frisch mit dem zweiten PHANTOM-SPELL-Streich zurück. 6 Songs gepackt in 40 Minuten effektiver Gesamtspielzeit erwarten das geneigte Fanklientel. War das Vorgängeralbum bereits ziemlich verschachtelt, steigern PHANTOM SPELL den Grad auf 'Heather and Hearth' nocheinmal richtig. Einflüsse wie URIAH HEEP, BLUE ÖYSTER CULT aber auch MAGNUM, NWOBHM-Feeling Marke SARACEN, PRAYING MANTIS und ebenso die Folk Metallisch geprägten WITCH HAZEL oder die Australier TAROT hinterlassen ihre Spuren. Hier und Da blitzen immer mal auch SEVEN SISTERS auf, insesamt ist das Album sehr bunt und abwechslungsreich.
Diese Tendenz offenbart sich bereits in der fast Zwölf-Minuten langen vielseitig epischen Eröffnungsfanfare „The Atumn Citadel“, deren gewaltige Pathos starken Classic Hard Rock Einfluss mit Blickrichtung RAINBOW erkennen lässt, mitunter Art Rock-Sequenzen einbaut; episch ruhige ALAN PARSON'S PROJECT-Anteile erzeugen unheimlich viel Spannung, ehe BLUE ÖYSTER CULT-lastiger Einschlag sich daran anschließend,folgt, dem sich tempodynamische DEEP PURPLE/URIAH HEEP anschließen, ehe tempogedrosselte Riffstrukturen WYTCH HAZEL-Faible unter bringen, danach ist wieder Zeit für urig kauziges mehr in in die HÄLLAS-Ecke gehendes 70er-Faible, bis das kernige Leadsolo sich genügend Freiraum schafft, um von galoppierenden Riffs gefolgt reichlich Abenteuerfeeling frei zu setzen, den Kopf richtig durchzuspülen. -Welch immens facettenreicher Auftakt! „Siren Song“ lässt WYTCH HAZEL und SEVEN SISTERS geschickt miteinander fusionieren, „Evil Hand“ zeigt sich wiederum deutlich NWOBHM-beeinflusst, da scheinen immer mal PRAYING MANTIS oder SARACEN durch, indessen die Keyboardsilhouetten glatt von URIAH HEEP oder entlehnt sein könnten. - Cool! Zum Pathosrocker entwickelt sich „A Distant Shore“; das Stück wird schrittweise durch progressive Spannungsmomente gezeichnet, ehe das Pendel wieder in Richtung dynamischer Early 70th-Classic Rock DEEP PURPLE/URIAH HEEP/RAINBOW ausschlägt, ein mystisch melancholischer Ruhepart erinnert gar an JETHRO TULL und steigert sich bis zum dramaturgischen Finale.
Blueslastig beginnt „Heather and Hearth“, der zweite Elfminuten-Longtrack schwebt zwischen Klargesang, exzessiv betriebener Temposteigerung, fließender Melodievielfalt, Theatralik, epischer Komponente und geradliniger Direktheit. Classic Rock trifft Progressive Hard Rock, einschließlich bezaubernder Singalongs, Keyboardschleiern und Naturgeräuschen, letzteres erinnert schon etwas an RICK WAKEMAN-Soloalben. „Old Pendle“ sorgt für folkiges JETHRO TULL Flair umgeben von einem Hauch Abenteuerstimmung mit reichlich Gänsehautgarantie.Zurück bleibt der Blick auf ein vielseitiges Grenzgängerwerk zwischen Classic Hard Rock, Art-Rock, vereinzelt etwas Progeinschlag und ausreichend NWOBHM-Anstrich das wie schon der grandiose Erstling seine Anhängerschaft finden wird.
Fazit: Abwechslungsreich, zeitlos trotz immens breit gestreutem 70er bis Früh80er Einflusspektrums mit eigenem Wiederkennungswert. - Zeitlos und ergreifend! 9/10