ROBIN TROWER - Another Days Blues

Auch der 2005er Release "Another days blues" von Robin Trower wurde dieser Tage in exzellent remasterter Form und um üppige Liner Notes aus der Feder von Chris Welch ergänzt wiederveröffentlicht. Doch auch zur Mitte der ersten Dekade des neuen Jahrtausends war diese Veröffentlichung nicht wirklich neu. Trower Experten werden es bereits beim Albumtitel erraten haben. Größtenteils stammen die Songs vom 8 Jahre zuvor erschienenen "Someday blues" oder zumindest aus den Sessions zu selbigem. Mit Ausnahme des zukunftsweisenden "21st century blues" und dem abschließenden "This blue love" gibt es nicht wirklich neues....oder doch? Robin Trower griff auch bei den älteren Songs überwiegend auf ruhige besinnliche Nummern zurück die mehr an Johnny Winter und Pat Travers erinnern als an Trowers großes Idol Jimi Hendrix. Die Bluenotes führen das Plektrum des einstigen PROCUL HARUM Gitarristen und die Stimme von Davey Pattison (Ex-GAMMA) ist für diese Art des Blues bekanntermaßen wie geschaffen. Zudem darf sich der Hörer am erhabenen, wohl akzentuierten Spiel von Drummer Reg Isadore erfreuen der in den Jahren 1996 - 2006 nicht nur im Dienste von Robin Trower stand sondern auch beim legendären Peter Green den Taktstock schwingen durfte. So hatte das Besetzungskarussel im Hause Trower mal wieder eine superbe Konstellation erwirkt, welche zum schwelgerischen Tagträumen einlädt. Gefühlvoller Slow Blues in Perfektion und als Krönung präsentiert Robin Trower noch eine Interpretation des Robert Johnson Klassikers "Crossroads" die mit reduziertem Tempo und einem dennoch beschwingenden Boogie Rhythmus zu begeistern weiß. Trower zeigt sein Können in allen Facetten von Wah-Wah-Pedal-Akrobatik bis zu singenden Slideguitar-Einlagen und dennoch hat man am Ende das Gefühl, noch nicht genug gehört zu haben. Suchtfaktor ist ganz ganz hoch!