NIGHTINGALE - The Closing Chronicles


VÖ: Bereits erschienen
(Inside Out/Sony Music)

Style: Melodic Rock/Gothic/Art Rock/Neo Progressive Rock

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NIGHTINGALE

Uiijjj! Jetzt wäre dieses schon mal dagewesene, im August frisch neu wiederveröffentlichte 2 CD-Paket im Trubel der letzten Wochen fast untergegangen. 'The Closing Chronicles' hieß das 2. Album der Schwedischen Progressive Melodic Hardrock Band NIGHTINGALE, das entgegen gesetzt zum geradlinigeren 'The Breeding Shadows'-Debüt aus dem Vorjahr 1995 nur noch wenig, zumindestens dezent vorhandenen Gothic-Anstrich enthielt. 'The Closing Chronicles' markiert das aus meiner Sicht beste und tiefgreifendste Werk des vielseitig kreativen Schweden.  Obschon die Gothic-Elemente nicht mehr zahlreich (dennoch weiter vorhanden sind, fließen vielmehr Neo Prog-Elemente und Melodic-AOR im Stile von JOURNEY oder in verpoppte EDDIE MONEY-Strukturen driftend und Art-Rock zu einer verschachtelt-melodischen Mischung zusammen.

Musik, die eher an Combos wie KANSAS, MARILLION oder IQ denken, sogar in Richtung ALAN PARSONS PROJECT schielende Farbtupfer oder Melodic Rock im Stile von MAGNUM durchblitzen lässt, sich weitaus düster-melancholischer gibt, was der Tatsache geschuldet ist, dass Herrn Swanö's Wurzeln im Death Metal fußen. Das wird an Tracks wie „Revival“, dem zeitweise futuristischen „Thoughts of A Stolen Soul“ oder beim in unterkühlt klinischem Flair getauchten Longtrack „Alive“ spürbar.

CD 2:
Als weiteres für Fans wertvolles Schmankerl ist die 'The Childhood-Chronicles'EP verteten, die mit „Before The Dawn“, C'est La Vie“ und „Return To Fantasy“ drei Coverstücke von JUDAS PRIEST, EMERSON LAKE & PALMER und URIAH HEEP beinhaltet. Alle drei in Gothic-Rockiger Variante gepackt, gehen von intensiver Melodieführung erfüllt mächtig unter die Haut, entwickeln dabei noch immensen Reiz. Der Gesang klingt wie eine schräge dunklen Gefühlen Ausdruck verleihende Kreuzung zwischen Szenekoryphäen wie Andrew Eldritch (SISTERS OF MERCY), Carl McCoy (FIELDS OF THE NEPHILIM) und Singer/Songwriter Chris Rea. Hinzu kommen auf der als Zusatz beigefügten CD 2 weitere zwölf Songversionen von „Intermezzo“ und „Alive“ im 2025er-Gewand , sowie noch Liveaufnahmen und Demotracks im Zeitfenster von 2003 – 2012. Auch dieses gehaltvoll bestückte Package entpuppt sich als lohnenswert für Fans und Liebhaber anspruchsvoller zugleich gefühlvoll rockig unter die Haut gehender Musikfelder.

Erneut ein Respekt gebietendes Werk von Vielseitigkeitsmusiker Dan Swanö, der fast alles Instrumentarium selbst einspielte, für die Gitarre, Bass- und Keyboard bekam der umtriebige Musikus Hilfe von seinem Bruder Tom Nouga.

Tracklist:
CD 1 – Album Remaster 2025 (42:33):
1. Deep Inside of Nowhere (Remaster 2025) (07:12)
2. Revival (Remaster 2025) (04:24)
3. Thoughts from a Stolen Soul (Remaster 2025) (09:01)
4. So Long (Still I Wonder) (Remaster 2025) (04:47)
5. Steal the Moon (Remaster 2025) (03:17)
6. Intermezzo (Remaster 2025) (04:21)
7. Alive Again (Remaster 2025) (09:27)

CD 2 – Bonus Disc (62:51):
1. Before the Dawn (Remaster 2025) (02:06)
2. C'est la vie (Remaster 2025) (03:06)
3. Return to Fantasy (Remaster 2025) (04:20)
4. Intermezzo (2025 Version) (02:15)
5. Alive Again (2025 Version) (08:42)
6. Deep Inside of Nowhere (Live in Krefeld 2005) (05:45)
7. Revival (Live in Finspang 2009) (04:58)
8. Thoughts from a Stolen Soul (Live in Baarlo 2012) (07:37)
9. So Long (Still I Wonder) (Live in Atlanta 2001) (01:06)
10. Steal The Moon (Live in Örebro 2004) (03:31)
11. Intermezzo (Live in Örebro 2001) (01:21)
12. Alive Again (Live in Örebro 2001) (02:16)
13. Thoughts from a Stolen Soul (Demo 2012) (06:36)
14. The Closing Chronicles Medley (Demo 2001) (04:49)
15. Steal the Moon (Original Version 1993) (04:13)

Fazit: 'The Closing Chronicles war seiner Zeit meilenweit voraus. Erneut wurden Maßstäbe innerhalb Grenzgängermusik-Szenarien gesetzt, deren Spuren selbst dreißig Jahre nach Erstveröffentlichung immer noch sichtbar sind. 9,5/10