PARADISE LOST - Ascension


VÖ: 19.09.2025
(Nuclear Blast Records)

Style: Gothic-Metal/Rock/Doom-Death

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PARADISE LOST

Nach erfolgreichen Tourgigs im Vorpramm des Dänenkönigs KING DIAMOND stehen die Zeichen bei der englischen Gothic-Doom-Legende PARADISE LOST auf Sturm! Fiel das Vorgängeralbum ungemein experimentiell Gothic-Rockig aus, wird aktuell mit dem 17. der Yorkshire Doom-Death Metalcombo ein klarer Kurswechsel zurück zu den Wurzeln in Richtung Gothic-Doom/Death Metal im 90er-Stil gefahren. So derart zwingend wie schon beim tonnenschere Heavyness fahrenden Auftakt-Schwermut-Monolith „Serpent On The Cross“ klangen die seit 1988 bestehnden PARADISE LOST lange nicht. Sagenhaft, was die Engländer auf diesem tonnenschweren Meisterwerk rausfeuern. Aaron Aedy/Gregor MacIntosh riffen und solieren wie zu goldenen Mid-90er-PARADISE LOST-Zeiten, Stimmbandakrobat Nick Holmes betont gesanglich wieder vermehrt das garstig kratzende Element, so angriffslustig-garstig hat er auf keinem der Vorgängeralben geklungen, obschon auch sein Klargesang kein Gramm an Ausdruckstärke verloren hat. Experimentiell, doch qualitativ hochwertig - Leute! Bei dem Album kriege ich Pippi in die Augen: So megafett packend haben PARADISE LOST zu sich inklusive beschwingten Kompositionsvielfalt zurück gefunden. Wer über einen so breit gefächerten Back-Katalog wie die englische Gothic-Metal-Doom-Death-Rock-Legende verfügt, kann jederzeit aus dem Vollen schöpfen.

Um bestimmte Songs besser in Szene zu setzen, holten sich PARADISE LOST Gastmusiker von CRADLE OF FILTH, HIM, GATEKEEPER und CHELSEA WOLFE ins Boot, was an der ein oder anderen markanten Gesangspassage wenn aufeinmal Choralgesang einsetzt oder das Leadgitarrenspiel deutlich vom üblichen Stil des PARADISE LOST-Saitenhexers Gregor MackIntosh abweicht. Erfreulicher weise liegt die Bonus-Track-Version zwecks Rezi vor, wodurch diese Audio-CD komplett unters Seziermesser fällt, ohne die Bonustracks würde etwas fehlen!  „Lay A Wrath Upon The World“ taucht den Geist in tiefe nachdenklich wie verstörende Welt aus Melancholie, Finsternis, Trauer, Hoffnungslosigkeit, wenn sich von einer 'Gothic-Ballade' sprechen lässt, dann spätestens bei diesem von Düster-folkigem Unterton verzierten Kunstwerk - bis die Gitarre den Härtegrad etwas anzieht, „Tyrants Serenade“ hat das 'As I Die-Syndrom und kommt mit feinem TYPE O NEGATIVE-Anstrich, „Salvation“ und bewegen sich ebenfalls im Zuge des 90er-Fundus, „Diluvium“ brilliert mit tonnenschwerer Doom-Heavyness als wäre die Icon-Phase nie vorbei gewesen, ehe das tempo nach schleppend langsamer Doomwalzerei abrupt anzieht und ein mächtig düster-heavyrockig ausbrechendes Gruft-Monster mit gefletschten Zähnen, aus Grabestiefen heraus empor springt! „Savage Days“ erzeugt am ganzen Körper mächtig kribbelnd hinaufkriechende Gänsepelle. Shouter Nick Holmes entwickelt bei dieser Grabnebel-Serenade eine düster- schwarzmelancholische Gesangsnote.

PARADISE LOST werden auch der Bezeichnung 'METALLICA des Gothic-Metal' gerecht, wie sich schon bei der vorgeschobenen Single „Silence Like The Grave“ und „Sirens“ feststellen lässt, deren Grundriffs extrem nahe an James Hetfield und Co. heranreichen. Beide Nummern tendieren ebenso heftig von bissig dunkler Atmosphäre getragen in den Gothic-Doomsektor. „Deceivers“ schaltet wieder um in flottere Gangart, „The Precipice“ schwankt zwischen düster-melancholisch und schrittweise bedrohlich, im Verlauf dieses Melotheatralischen Düsterheimerkrachers entlockt Nick Holmes seinem ungeheuer vielseitig bestückten Stimmbandvolumen Tiefergelegte Deathgrowls, die mit Klartongesang kombiniert Wirkung entfalten. „This Stark Town“ knallt einschließlich satter Groovelines extrem fett im variablen Gothic-Doom-Deathmetal Anstrich, dann zieht das Tempo abrupt an, während „A Life Unknown“ von dunkler Melancholicspur durchzogen am Schluß dem aktuellen Entwicklungsstand in Richtung Gothic-Rock Rechnung trägt. Dieses Album ist ein Sahnetrüffel für's Genre, dessen Anschaffung Pflicht für jeden zielbewussten Düsterheimer Maniac egal ob Gothic-Metal oder Doom-Deathsein sollte. PARADISE LOST sind bleiben eine Macht auf dem Schwermut-Düsterheimer-Sektor!

Fazit: Schwerer und melancholischer die Gitarren nie klingen. PARADISE LOST holen mit dem Gothic-Death-Doomhammer 'Ascension' erneut zum ganz großen Schlag aus. - Ein vielseitig dunkelschwarz leuchtender Genre-Brilliant! 9/10

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