BUCKET & CO. - Guitars, Beers & Tears





VÖ: 06.05.11
(AAO Music)


Homepage:
www.bucketandco.com


Dave "Bucket" Colwell ist der Namensgeber dieses Projektes und da er sich als Gitarrist der Institution BAD COMPANY mehr als verdient gemacht hat darf der geneigte Classic Rock Fan auch große Erwartungen an "Guitars, beers & tears" stellen. Ein solch verheißungsvoller Name sollte alle Freunde traditioneller und alt bewährter Rock Themen auf den Plan rufen und nicht nur BAD COMPANY Anhänger. Doch eines vorweg: Das Album ist keinesfalls dreckig ausgefallen. Natürlich gibt es viele Parallelen zu BAD COMPANY zu ziehen doch darf man sich darauf nicht versteifen. Der Blues Faktor ist in diesem Vergleich doch stark unterentwickelt und der Sound sehr klar ausgefallen. Alles in allem sind die Songs sehr viel kommerzieller ausgerichtet als im Vorfeld erwartet was aber nicht heißen soll das diese schlecht sind...nein ganz im Gegenteil. Ein Song wie "Girl of my dreams" hätte großes Airplay verdient und würde selbst BON JOVI Anhänger verzaubern. Die gefühlvoll rauchige Stimme von QUIREBOYS (Für die Bucket im Übrigen auch schon tätig war) Fronter Spike passt hier wie angegossen. Das Besondere an diesem Release ist ohnehin das Roullette hinter dem Mikrofon was dem Songwriter Duo Dave Colwell und Tommy Lee James sehr entgegen kam. So konnten sie instrumental ein wenig experimentieren ohne das sie sich darum sorgen müssten die Gesangsstimme würde nachher nicht mehr zum Song passen. Wer jedoch auf ein solches All Star Ensemble zurückgreifen kann der braucht sich hierrüber ohnehin keine Gedanken zu machen. Auch Adrian Smith trat hierzu wieder hinter das Mikrofon. Berühmt wurde er als Gitarrist von IRON MAIDEN aber auch als Leadsänger von ENTIRE POPULATION OF HACKNEY machte er Mitte/Ende der 80iger eine gute Figur und wer das nicht glaubt darf sich hier gerne überzeugen lassen. Beim emotionalen "Reach out" darf er sogar auf die Unterstützung von Lauren Harris (Tochter des IRON MAIDEN Bassisten Steve Harris) bauen. Bedenkt man das ihr Papa Smith 1989 aus der Band warf ein schönes Zeichen dafür das im Hause der eisernen Jungfrau wieder alles im Lot ist. Metalfans sollten sich von diesem Name Dropping jedoch nicht täuschen lassen. Das Album wird gewiss nicht in die Heavy Charts aufgenommen werden. Dafür sind die meisten Songs schlicht zu glatt und kommerziell ausgerichtet. Einzig der Opener und Titelsong "Guitars, beers and tears" würde sich für die nächste Heavy Fete eignen und auch die Headbanger aus ihren sonnengeschützten Verstecken locken. Auch das von Robert Hart (MANFRED MAN'S EARTH BAND) gesungene "Somebody to love" zeigt ihn von seiner ruhigeren und akustischen Seite. Eine wunscherschöne Ballade mit Ohrwurmcharakter. Beim abschließenden "Hey Mr. Nobody" übernimmt Bucket sogar selbst das Mikrofon und das ist nun wirklich ein Highlight. Der Gitarrist überzeugt auch in dieser Disziplin. Als Gitarrist erhält er ohnehin die Bestnote und auch seine Handschrift in diesen Songs ist deutlich zu erkennen und hält das Album trotz der vielen unterschiedlichen Sänger zusammen. Es hätte die ein oder andere Kante mehr sein dürfen und alles etwas dreckiger bluesiger dargeboten werden können dann hätte es alle Erwartungen erfüllt. So ist "Guitars, beers & tears" ein überraschendes Album geworden das zu begeistern weiß aber eine etwas andere Zielgruppe ansprechen dürfte als die BAD COMPANY Fans dieser Welt, dennoch: Zumindest ein Probedurchlauf beim Audiodealer Ihres Vertrauens sei angeraten.