MY MERRY MACHINE - Days Of Doom

VÖ: 30.10.2025
(El Puerto Records)
Style: Rock, Gothic, Alternative, Metal, Punk
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MY MERRY MACHINE
Melodic Death Metal, Alternative Touch und auch ein immer mal sich bemerkbar machender Modern Metal-Anstrich klingen bei 'Days Of Doom' mitunter durch, doch diese stilistische Einstufung ist lediglich rein oberflächlich, denn MY MERRY MACHINE sind weitaus mehr als diese drei Randgebietszonen.
'Days Of Doom' ist ein passend gewählt düster apokalyptischer Titel für das dritte von ihren Fans sehnüchtigst erwartete Album. Rein inhaltlich bewegt sich das süddeutsche Trio MY MERRY MACHINE zwischen Rock n' Roll, Gothic, Metal und Punk. Alles zusammen trifft sich bei kreuzverqueerter Songvielfalt. 'From Another World' als Opening-Stück auf 'Days Of Doom' geht massiv Dampf auf dem Kühler, in die Vollen, heroische und aggressiv beissend zynischer Gesang wo Kirsten keift, wie eine Furie, der stets das Kunststück gelingt, zwischen ergreifend ausdrucksstarkem Klartongesang, harrschen Shouts, biestig diabolischer Komponente und zu wechseln. Selbst wenn alles ausschichtslos düster, depressiv erscheint, - die Hoffnung stirbt zuletzt – transparenter als in den Video zu gleichnamigem Song lässt sich die Message kaum vermitteln. „I will Confess“, die zweite von drei veröffentlichten Videosingles vom aktuellen 'Days Of Doom'-Album zeigt eine üppig gedeckte Tafel, wo das süddeutsche Trio ein mehr als opulent ausgefallenes Mahl in einer Gruft-Höhle genießend zu sich nimmt, dass den Eindruck der Henkersmahlzeit des bevorstehenden Weltuntergangs vermittelt.
Sängerin Kirsten besticht nicht nur durch ihr klassisches Gothic-Outfit, sondern auch das zwischen Theatralik, Leidenschaft, Sensibilität, ungezähmter Wut liegende für solcherart Musik bestens geeichtes Organ. Sobald sie kehlige ins derbe Death Metal-Growlen übergehende Stimmbandpower einsetzt stellt sich die Frage, wo holt die zierliche Gothic-Lady diese Stimmgewalt her? Bei Tempogedrosselt epischer Momentaufnahme schälen sich starke im traditionellen Stilmuster verankerte Gothic-Einflüsse heraus. „Monster Inside“ setzt sich mit der dunklen Seite der menschlichen Seele die wir im Regelfall als 'Abgründe' bezeichnen auseinander. Ein Song, der in systematisch in den Raum gestreut raumgreifender Theatralik badet, bittere Tränen auf das nach außen oft ach so heile, in Wirklichkeit zerspaltene Weltbild wirft, das Monster in uns freilässt, was auch Sängerin Kirsten wenn die Gitarren intensiv Druck erzeugen, mit harrschen Growls untermauert.
Obschon dieses Album diverse teils entgegen gesetzt wirkende Stilrichtungen vereint und Modern Metal einfach nicht mein Ding ist (!) gilt anzumerken: MY MERRY MACHINE können was, davon nicht wenig.
Fazit: 'Days Of Doom' wird bisherige MY MERRY MACHINE-Fans keineswegs enttäuschen sowie mitunter dazu beitragen, sich neue Fanschichten zu erschließen. 7/10

