DIE VORBOTEN - Aufschrei

VÖ:
20.05.11
(Sonic Attack)
Homepage:
www.dievorboten.de
Der
mit vielen blumigen Worten umschriebene Bandsound der Vorboten und der von
ihnen proklamierte Genresound „Kraut Metal“ entpuppt sich nüchtern betrachtet
als stark Rammstein beeinflusste Trendband. Und in der Tat verschmelzen hier
die Apokaliptischen Reiter mit dem deutschen Feuer und Pyroimport aus Berlin
fast 1:1. Elektronisch verzerrte, teilweise schräg, a-melodische Keyboards, die
hintergründig vor sich hintröpfeln, oder dichte Klangteppiche weben, stampfend
aber rockig marschierende Gitarren und eine eher moderat angelegte und daher
anfangs eher gewöhnungsbedürftige Singstimme von Karsten Palitschka,
repräsentieren in Kurzform das Album „Aufschrei“. Und witzigerweise ist es
genau der Gesang, der den Bogen wieder zurück zu den Apoklypischen Reitern
schlägt. Karsten Palitschka klingt nicht nur sehr ähnlich wie Daniel Täumel
sondern versucht auch bei den Refrains immer wieder ein wenig, sagen wir einmal
moderat „bei Altbewährten zu lernen“. Was also macht eigentlich die Vorboten
aus? Wenig Eigenes um das einmal krass und unverblümt zu sagen. So trumpft man
mit sozialkritischen Texten auf und kann trotz aller Kritik einige griffige
Songs an den Mann bringen. „Das Volk“ packt mit sehr dominanten Keys und
schönen simplen Refrain und auch „Hauptstadt“ findet den Weg schnell und
flüssig in die Lauscher.“Schmiede, schmiede“ und „Der Weg“ treiben mit
rhythmisch , kernigen Gitarren voran und sind ebenfalls gesanglich sehr catchy
gestaltet. Alles gut und schön eigentlich, wenn man nicht bei all zu vielen
Stücken immer wieder den Eindruck gewinnen möchte „Mensch den Akkord , den
Aufbau oder die Art diesen oder jenen Satz zu singen kenn ich doch“.
Fazit:
Deutsch Metal mit Hauptaugenmerk auf Gesang und Text unterlegt mit sägenden
Gitarren, guter Rhythmussektion und sphärischen Keyboards. Leider auch nicht
mehr, denn man bedient sich recht unverfroren bei denen, die es schon etwas
länger machen und können. Trotz alledem (für alle die damit leben können)
beileibe keine schlechtes Album.