BARONS BALL - Changes

VÖ: 16.05.11
(STF Records)
Homepage:
www.baronsball.de
Wie sagen einst die Prinzen „Alles nur geklaut“ und so möchte ich auch einmal von vornherein das aktuelle „Changes“ Album von Barons Ball betiteln, das wohl besser den Titel „The Covers“ verdient hätte. Nach dem mittelprächtigen und gesanglich eher fragwürdigen Blues Rock Opener „Back Door Man“ startet man eher wackelig. Kann aber mit „You Don´t Belong to Me“ mit seinem minimalistisch, simplen Riffing erstaunlicherweise gleichermaßen versöhnen wie auch fesseln. Selbiges gilt für „It´s worth a Fight“, das ein wenig nach härteren Dire Straights klingt. Auch gesanglich lässt man den Auftakt Fauxpas zum Glück hinter sich. Dass man dann aber einen fast schon dreisten Kopiermischmasch präsentiert, schlägt dem Fass den buchstäblichen Boden aus. So interpretiert man zum Beispiel meine australischen Prog Rock Helden Vanishing Point mit „Dancing with the Devil“ bei „One by One“ kackfrech und verwendet deren kompletten Klavierpart, wandelt lediglich einen einzigen Ton und spielt eine andere Tonart. Was wohl gerade noch einmal vor Rechtsstreitigkeiten retten dürfte ist die Tatsache, dass man eigene Texte und frei interpretierte neu Refrains verwendet. „Only Place I call Home“ klaut bei Extreme mit „More than Words“. „Fall to Pieces“ lässt Evanescence eine weitere Klaviermelodie vermissen, während „Rising Higher“ zum Riffräuber avanciert. Liebe Leute ! Nur 2 Alben und schon so wenig eigene Ideen? Weiß ehrlich nicht, ob mich so etwas ärgern oder entsetzen soll. Vor allem aber gerade deshalb weil gerade die rockigen Nummern, wie erwähntes „Rising Higher“ oder der eigentlich starke Beginn, einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen haben. So erhält man hier ein Album, auf dem sich kernige Rocker und leicht staubige 80´er Halbballaden die Waage halten. Dumm, dass „Changes“ in seiner Gesamtheit gar nicht so übel ist. Kernig staubiger Rock aus vergangenen Tagen umschreibt den Sound der drei Kleptomanen schon recht passend. Für unvoreingenommene Hörer auch sicherlich ein interessantes Scheibchen, für jemanden, der allerdings nonstop die plagiativen Einflüsse heraushört, die hier vorn und hinten verbraten wurden, ein unnötiges echtes Ärgernis.