VICTORY Dont Talk Science
VÖ: 27.05.11
(Golden Core Records/ZYX Music)
Homepage:
www.victory-music.com
VICTORY kündigen an, dass „Don’t Talk Science” ein Abschiedsalbum geworden ist. Von daher sei ein kurzer Historienrückblick gestattet. Mitte der 80er bis Anfang der 90er beschenkten VICTORY die Metalszene mit wirklich genialen Alben wie z. B. „Don't Get Mad... Get Even” (1986), “Culture Killed the Native” (1989) oder “Temples of Gold” (1990), die damals noch von Charlie Huhn (Ex-Gary Moore, Ted Nugent) und Fernando Garcia (Ex-Wicked Sensation, Godiva) eingesungen wurden. Die niedersächsischen Bandköpfe um Timmy Newton (git.), Fargo Peter Knorn (b.) und Herman Frank (git., Accept) legten dann 1996 nach dem schwächeren „Voiceprint“ eine schöpferische Pause ein, um 2003 nach der Veröffentlichung vom eher belanglosen „Instinct“ (eingesungen von Charlie Huhn) mit neuem Line Up (Jioti Parcharidis, voc., Ex-Human Fortress und Achim Keller, dr., Ex-Pump, Powerworld) noch einmal anzugreifen. Hieraus resultierte „Fuel to the Fire” (2006), Re-recordings von alten Songs). Längerfristige Stimmbandprobleme von Jioti und Labelärger verhinderten dann aber ein Nachlegen. Nachdem Herman Frank in der nahen Vergangenheit mit Accept und auch Solo mehr als nur punkten konnte, folgt in diesem Sog jetzt endlich das neue Werk mit VICTORY.
Was soll ich sagen? „Don’t Talk Science” ist genau das geworden, was sich der VICOTRY-Fan seit Jahren gewünscht hat. Kerniger, erdiger Heavy Rock mit Rückbesinnung an alte, erfolgreiche Zeiten. Das Album mit seinen 13 Songs erklingt sogar trotz der Produktionsteilung der Herren Newton und Frank wie aus einem Guss geschmiedet und nicht über die Jahre zusammengestückelt. Mit „Restless“, einem wirklich einprägsam stampfenden Ohrwurm als Opener, hat man wieder einen kleinen Hit am Start. Einzig und allein das Pointer Sisters Cover „I'm So Excited“ fällt aus dem Rahmen, und auch „Rock Star“ mache ich für mich als nicht ganz so überzeugend aus. Der Rocker „Speak Up“, das etwas nach Whitesnake klingende „Love Kills Love“, das erfrischende in Richtung Aerosmith schielende „Right Between The Eyes“ oder das DIO anmutende „Victim Of Lies“ lassen dich schnell wieder in die 80er abtauchen. Als typische VICTORY-Nummern, nur von den Gitarren her etwas moderner angehaucht, erklingen „No Return“ oder speziell das groovende „Burn Down The City“. Auch treibend, „Down Load Down“ und metallisch „Go To Hell“ geht es zu und lässt dem Hörer Spielraum für Nackentraining.
Wenn der Abschied aus der Szene wirklich stattgefunden haben sollte, dann sage ich artig DANKE für all die schönen Alben von damals und diese Perle von heute!