GEORGE LYNCH – Kill All Controll

Eins vorweg, die im Presseinfo angepriesene „perfekte Mischung aus dem Besten von DOKKEN und LYNCH MOB“ bleibt ein frommer Wunsch (seine erste Soloscheibe „Sacred Groove“ war da bedeutend näher dran). Gitarren-Legende George Lynch scheint viel eher gern mal seine alten ALICE IN CHAINS bzw. neuen ALTER BRIDGE - Scheiben aus dem Schrank zu holen. Überhaupt verwirrt das Presseinfo mehr als dass es nützt. So heißt die Scheibe laut Info „Lynchtopia“, auf der Promo CD selbst steht dagegen „Kill All Control“. Sucht Euch was aus. Legt man alle Vorfreude und vor allem alte Lynch-Vorstellungen beiseite, kann Georges neues Solo-Album durchaus Spaß machen. Über seine handwerklichen Fähigkeiten gibt’s ohnehin nichts mehr zu sagen, hat er doch eine ganze Generation Metal-Gitarristen maßgeblich beeinflusst. Als Sangesbarden hat sich der ex-(?)DOKKEN-Mann diesmal unter anderem Keith St. John (ex-BURNING RAIN/MONTROSE), Marq Torien (BULLET BOYS) und  London Le Grand (BRIDES OF DESTRUCTION) ins Studio geholt. Vor allem Ersterer macht seine Sache wie gewohnt sehr gut. Die Gesangsleistung von Herrn Le Grand ist weniger ansprechend, meiner Ansicht nach. Alles in allem gibt George Lynch hier seinen wirklich hörbaren und anständigen Nu Rock Einstand. Mit LYNCH MOB oder gar DOKKEN hat das Album, wie es auch immer heißen mag, nichts zu tun.