SEPULTURA - Kairos

Ja, ich habe schon gelesen, dass für den einen oder anderen „Kairos“ der klägliche Versuch einer kultigen Band von einst ist, zurück zu den erfolgreichen Wurzeln wie etwa zu den von „Chaos A.D.“ zu gelangen, und dabei ziemlich versagt zu haben. Von der Enttäuschung des Jahres ist da schon die Rede. Dazu kann ich allerdings nur eins sagen: Bullshit! „Kairos“ ist mithin das geilste, was ich in letzter Zeit aus der Thrash-Gemeinde hören durfte. Für mich ist diese Platte in keinster Weise die Enttäuschung des Jahres, sondern eher einer der Highlights der bisher vergangenen Monate. Auch diese Reunion Rufe kann ich ehrlich gesagt nicht mehr hören. Ich denke, SEPULTURA haben mit Derrick Greene exakt den Mann am Mikro gefunden, den sie brauchen. Der Mann hat so eine Wahnsinnsausstrahlung, dass ich jedes Mal, wenn er die Bühne betritt, ne Gänsehaut bekomme. Das ist schon gespenstisch, wie er immer so dasteht. Aber egal, das steht ja auf einem anderen Blatt. „Kairos“ ist, wie schon gesagt, der absolute Hammer, auch wenn die bösen Stimmen SEPULTURA vorwerfen, dass sie krampfhaft zum Erfolg ihrer Höhepunkte zurück wollen. Und das mit dem Sound der alten Tage. Aber genau dieser Sound macht diese brasilianische Truppe doch aus, oder nicht? Es gehört nun mal Andreas quietschende Gitarre dazu, wie auch das markante Schlagzeug Geballer, wie man es von „Refuse/Resist“ kennt. Und so bekomme ich halt ein Gänsehaut Feeling bei Songs wie „Kairos“ und „Relentless“, weil sie auch mich an diese großartigen Hits der bisherigen Karriere erinnern. Aber auch solche Titel wie „Dialog“ lassen mich ehrfürchtig verneigen, da gerade bei diesem Track Derricks Stimme wirklich unheimlich herüberkommt. Also Leute, für mich persönlich hat sich das Warten mal wieder absolut gelohnt und ich hoffe, dass ihr trotz der negativen Stimmen „Kairos“ eine Chance gibt, um dann genauso gefesslet zu werden wie ich. Die Scheibe ist große Klasse, basta!