CHTHONIC - Takasago Army


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VÖ: 22.07.11
(Spinefarm Records)


Homepage:
www.myspace.com/chthonictw
16 Jahre gibt es die Band aus Taiwan jetzt schon und keine der bisher in Europa erschienenen Alben hatte einen Schwachpunkt, im Gegenteil, CHTHONIC sind ganz klar auf einer Ebene mit Dimmu Borgir oder auch Cradle Of Filth zu nennen und haben durch ihr orientalisches Flair sogar noch einige Pluspunkte mehr zu bieten.
Auf der neuen CD geht es um einen Soldaten, der 1941 während des Zweiten Weltkriegs zur "Takasago Army" rekrutiert wurden und das Album startet mit dem fernöstlichen Intro "The Island", bevor mit "Legacy Of The Seediq" es voller Bombast durch Dispered Fingers an den Keys losgeht und die Riffs von The Infernal dazu eine harte und explosive Mischung erzeugen. Natürlich ist Sänger Freddy, Left Hand Of Maradou mit seinem Wechsel aus Growls und Screams wieder einsame Spitze und Drummer Azathotian Hands beherrscht sein donnerndes Double Bass Spiel in Perfektion. Die Nummer geht kaum über Mid Tempo hinaus, kann aber durch die technischen Feinheiten der Taiwanesen und der hymnisch bombastischen Art immer überzeugen. Wenn dann in "Takao" auch die Folk Anteile mit eingebaut sind, ist eine phantastische und atmosphärische Nummer am Start, der in Sachen Innovation keiner das Wasser reichen kann. Hier und da ertappt man CHTHONIC mal bei einem kurzen, flotten Part, doch wie früher, wo Geknüppel auch ein Garant der Band war, sind größtenteils ad Acta gelegt. Statt dessen kommen hier wahnsinnig geile und starke Mitsingpassagen hinzu, die orientalischen Instrumente versprühen ein ganz besonders Flair, aber CHTHONIC schaffen es spielerisch, auch die Härte nie zu kurz kommen zu lassen. Herrlich, wie lieblich sich eine Key Wand bei "Oceanquake" aufbaut, aber vertrackt hartes Drumming dies immer wieder durchbricht, um dann zusammen in Harmonie und Härte zu agieren. Das dazu passende Solo würde auch gut und gerne einer Power Metal Band gut zu Gesicht stehen, aber CHTHONIC sind da einfach besser als alles andere, die Taiwanesen kriegen einfach die perfekte Mischung hin. Mit "Southern Cross" läßt sich die Band mal zu ein paar Up Tempo Parts hinreißen, was aber wieder mit diesem Orient Flair und der technischen Genialität vermischt wird. Es soll noch umwerfender werden, mit "Kaoru" kommt neben der Knall auf Fall rollenden Double Bass auch etwas Flüstergesang und weiblicher Begleitgesang zum Growl/ Scream Mix hinzu, einfach eine Wucht, was CHTHONIC hier wieder auffahren und in dieser Schiene wird auch "Broken Jade" einfach meisterhaft gespielt, wobei hier dann schon etwas mehr an Speed aufgenommen wird. Das instrumentale "Root Regeneration" mit seinen gesprochenen Worten läßt einem das Gefühl nicht aus dem Kopf gehen, mitten im tiefsten Orient zu stehen, wonach dann "Mahakala" wie mit Schlachtengesang beginnt, dann aber durch sein unglaublich fettes Riffing Härte gewinnt, bevor es total hymnisch und tragend wird. Dass CHTHONIC hier wieder alles voller Abwechslung gestalten, ist ja eh schon klar und erneut so ein starkes Solo haut einem einfach um. Bei "Quell the Souls in Sing Ling Temple" haben wir leider schon den letzten Track erreicht, der noch mal überdimensional ein Flair in sich hat, das man nicht mehr missen will. CHTHONIC sind zwar nicht mehr so rasend wie auf vergangenen Alben, aber was sie hier aufgenommen haben, ist im Bereich des epischen und symphonischen Black Metal ein klarer Überflieger und ein absolutes Must Have.