SABATON - World War Live: Battle Of The Baltic Sea
VÖ: 05.08.11
(Nuclear Blast Records)
Homepage:
www.sabaton.net
Heavy Metal Perlen wie "Ghost Division", "Cliffs of Gallipoli", "Wolfpack", "The Art of War" "Attero Dominatios", "The Price of a Mile", "40:1" "Primo Victoria" sollten mittlerweile zahlreichen Anhängerschaften traditionell klassischen Heavy Metals weltweit bekannt sein. Im Rahmen ausgiebigen Tourens einschließlich beständiger musikalischer Weiterentwicklung, haben sich SABATON spätestens seit superben Auftritt beim Wacken-Open-Air 2008, wo die Schweden auf der Party-Stage komplett abräumten, eine riesige Fangemeinde weltweit erspielt, wofür sie nun entsprechend die Früchte ihres Erfolgs ernten. Das die Fans beinahe jede Strophe im Schlaf mitsingen spricht deutlich für die Klasse der Band, wie auch der Aspekt, das die Schweden routiniert und sicher an den Instrumenten agieren. Die tolle Atmosphäre im Publikum lässt keine Wünsche offen, dennoch stoßen mir zwei Punkte bei der gut 80 minütigen Live Darbietung übel auf: Zum einen der fragwürdige Albumtitel "World War Live" was sich mit den Statements der Band irgendwie gar nicht so recht in Einklang bringen läßt, das man lediglich Kriegsthematik aufgearbeitet hat, statt sie zu verherrlichen, was ihr von Kritikern oft vorgeworfen wird. Wirft man einen Blick auf das beinahe unverkennbar an ein bekanntes Schlachtschiff deutscher Fabrikation aus dem II. Weltkrieg erinnernde Coverfoto, erscheinen unter dieser Voraussetzung solche Vorwürfe durchaus nicht ungerechtfertigt erscheinen, zumal ein Titel wie "World War" so ziemlich jedes Feingefühl vermissen läßt! Hier hätte ein Titel wie "History of the World War II" wohldeutlich mehr Sinn ergeben oder es würde genügen, das Live Dokument einzig mit dem Titel "Battle of the Baltic Sea" zu versehen, weshalb solch eine Überschrift wie "World War" für ein Live Dokument allenthalben wie ein schlechter Hohnwitz anmutet. Zum zweiten sorgt zusätzlich die Tatsache, das SABATON Fronter Joakim ausnahmslos auf schwedisch mit dem Publikum kommuniziert, wodurch die Ansagen beinahe überhaupt nicht zu verstehen sind, es sei denn, man ist der schwedischen Sprache mächtig - für mindestens ebenso viel Verwirrung, wobei die Tatsache, das man dieses Album in Schweden aufnahm, als Entschuldigung nicht zählt. Das nervt schon ein wenig ab. Zwei Faktoren, die zu denken geben, - ansonsten können sich alle, die klassisch traditionellen Heavy Metal und Power Metal mit Kriegsgeschichtlicher Thematik mögen, diesen zu jeder Sekunde mitreißenden Live Kracher bedenkenlos zulegen. Wunderschön authentisch, geradlinig, direkt, mit einigen schrägen Tönen kommt die Band live genauso phantastisch rüber wie auf der letzt jährigen Erfolgstour mit der schottischen Piratencrew ALESTORM und den Finnen THAUROROD an Bord im Vorprogramm, die den Schweden nahezu überall ausverkaufte Konzerthallen bescherte. Bei aller Liebe zur Musik: Ein Live Dokument, das trotz musikalisch hochkarätigem Inhalts – so sehr ich es bedauere, dies in Worte zu fassen, optisch einen recht grenzwertigen, faden Beigeschmack hinterlässt.