COMMUNIC The Bottom Deep

VÖ: 22.07.11
(Nuclear Blast)
Homepage:
www.communic.org
Als COMMUNIC im Februar 2005 ihr Debüt „Conspiracy In Mind“ in die Regale
stellten, war ich schlichtweg geplättet. Dieses musikalische Konstrukt war
damals schwer zu erklären, geschweige denn zu „schubladisieren“. Die Platte
strotzte vor Angriffslust, phänomenalen Arrangements und einem ausdrucksstarken
Sänger, der sich sogar Vergleiche mit Warrel Dane (NEVERMORE) gefallen lassen
musste. Auch heute, nach zwei weiteren starken Alben („Waves Of Visual Decay“ -
2006 und „Payment Of Existence“ – 2008), hauen die drei Norweger um Denker und
Lenker Oddleif Stensland (voc., git.) mit Album No. 4 in die musikalische gleiche
Kerbe – Progressiver Power Metal. Auf „The Bottom Deep” fällt allerdings auf,
dass die neun Tracks allesamt düsterer, ja auch melancholischer klingen, da Stensland
in den Lyrics einen Tod im privaten Umfeld und seine damit verbundenen
Gedanken, auch über den Tod hinaus verarbeitet. Keyboards sucht man diesmal
vergebens, stattdessen fallen die Gitarrenparts durch eingesetzte 7-Saiter
dynamischer und variabler aus, so dass hier und da auch mal thrashige Elemente
einfließen. Der Opener „Facing Tomorrow“, „Denial“ oder „Flood River Flood“ schlagen
die Brücke zu den Vorgängeralben mit allen bandeigenen Trademarks, die COMMUNIC
bisher ausmachten. Technisch anspruchsvolle Riffs, massig Breaks, Tempiwechsel
und eben der geniale Gesang, aber hier wird schon deutlich, dass die Gitarren
tiefer gestimmt sind. Sehr nachdenklich und tiefgründig muten „Voyage Of
Discovery“ und das 7-minütige „A Wayward Soul“ (genial arrangiert! - und mein
Highlight) an und verdeutlichen am besten den aktuellen emotionalen Stimmungswechsel.
Doomig wird’s dann sogar teilweise bei „My Fallen“, und von den Gitarren her
könnten hier PARADISE LOST Pate gestanden haben.
Alles in allem wieder ein starkes COMMUNIC Album, fernab jeglicher
musikalischer Stangenware, das diesmal sogar selbst produziert wurde und gerade
hier noch an Stärke zulegen konnte, da die Produktion sehr organisch und nicht
aufgeblasen oder technisch verfälscht klingt. So sind z. B. alle Instrumente
deutlich und sauber herauszuhören.
In der limitierten Slimcase-Edition gibt es als Bonustrack Overkill’s
„In Union We Stand“ in typischer COMMUNIC Manier - cool.
Punkte: 4/5