EDGUY - Age Of The Joker


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VÖ: 26.08.2011
(Nuclear Blast)


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EDGUY

Alles einsteigen, der Spaßexpress nimmt wieder Fahrt auf – EDGUY und der Witzbold sind wieder da. Wobei Letzterer ja schon seit vielen Jahren menschliche Züge angenommen hat. Preisfrage: Wer ist gemeint?  Der Joker auf dem Cover etwa? Neee, Scherz beiseite, wollen wir uns mal das brandneue Album AGE OF THE JOKER durch die Gehörgänge gleiten lassen. Wo wir es gerade von Spaß haben – ROBIN HOOD heißt der erste Song, zu dem es ja auch ein Video gab, welches die Band zusammen mit Lady Bernhard in irgendwelchen Wäldern gedreht hat. Helden in Strumpfhosen, oder so ähnlich. Ach hier geht’s auch um Musik? Ist mir fast entgangen. So „spaßig“ das Video auch sein mag, die Musik ist glücklicherweise nicht ganz in der Ecke von SUPERHEROES oder LAVATORY LOVEMACHINE zu finden, welche für mich so ziemlich die verzichtbarsten EDGUY-Songs der Vergangenheit sind. In der Album Version werden wir über 8 Minuten durch Fulda-Forest geführt. Ein etwas fragwürdiger Opener, denn wie im richtigen Leben hat der erste Eindruck die meiste Wirkung. Muss ich mir das Album noch schön hören und geht da noch richtig was? „NOBODYS HERO“ – ein schöner rougher Riff – that´s it Guys! Nicht spektakulär, aber wirksam. Dezente Keyboards, treibender Rhythmus, eingängiger Chorus. Viel besser als der König der Diebe aus England. ROCK OF CASHEL hat einige Neuerungen im Gepäck – keltische Einflüsse hat man von EDGUY noch nicht gehört. Manch mittelalterlicher Zeitgeist möchte nun ums Lagerfeuer tanzen. Echt gut gelungen und vor allen Dingen mal was richtig Neues im Hause EDGUY. PANDORAS BOX beginnt gemächlich mit Unterstützung des Bottleneck und markantem Sammet´schem Erzählgesang, bis die Hauptgitarre Fahrt aufnimmt. Kurz zwischengeschnauft und der melodisch-bombastische Chor richtet wieder alles auf Nord-Nordost. Streicher unterstützen Tobi und das Midtempodrumming von Felix. Zwischendurch lässt auch das Duo Tyler & Perry grüssen. Kann man ja mal machen  ;-)  BREATHE startet flott, die Keyboards werden deutlicher- fast schon kitschig. Na ja, auch so ein Song war zu erwarten. Radiotauglichkeit dürfte hier nicht ungewollt gewesen sein. Aber wie ich die Radiostationen in Germany so kenne, wird man die Jungs nur in ganz vereinzelten Spezialsendungen nach 22 Uhr zu hören bekommen. TWO OUT OF SEVEN – aua – schon wieder Keyboards, diesmal absolut prägend-nervend. Das hätte man auch anders lösen können, zumal die Melodie längst schon von einer anderen Band auf CD gepresst wurde. Das ist etwas zu viel, denn außerhalb dieses leidigen Keyboardstrings macht der Song eine richtig gute Figur. Die Lyrics dürften in den USA für einige Piepser sorgen…..
FACES IN THE DARKNESS beginnt gediegen um dann in einen dunkelen, tragenden Riff zu münden. Insgesamt bleibt der Song im Midtempo und entwickelt ein ganz feines Gespür für die Symbiose von Melodie und Düsterheit - Klasse! THE ARCANE GUILD hätte ganz locker aufs VAIN GLORY OPERA Album gepasst. Schön, mal wieder altbekannte Einflüsse zu hören. FIRE ON THE DOWNLINE – ruhig startend, traurig erscheindende Gesangslinien von Tobias, die sich langsam aufbäumen, bis zum Queensryche-Riff par Excellence. So kann man seinen Vorbildern auch huldigen. BEHIND THE GATES TO MIDNIGHT WORLD ist mit fast 9 Minuten das Monumentalwerk des Albums. Sehr vielschichtig und wenn es in die Livesetlist rutschen sollte, bestimmt ein Highlight des Konzertabends. EVERY NIGHT WITHOUT YOU – ich dachte schon, es gibt keine Pussy-Winke-Winke-Ballade auf dem Album. Zu früh gefreut, hier isse nun. Feuerzeuge und Handys werden auf den Konzerten glühen und die Arme werden auf Anordnung von Herrn Sammet von links nach rechts geschwenkt werden. Das war auch gleichzeitig der letzte Song des Albums.
AGE OF THE JOKER ist eins der vielseitigsten Alben von EDGUY, obwohl sich 2-3 Filler eingeschlichen haben. Das dürfte eine gute Voraussetzung sein, um alte Fans zu beglücken und neue zu überzeugen. Sehr gut gemacht Jungs!

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