CHIMAIRA - The Age Of Hell


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VÖ: bereits erschienen
(SPV/Long Branch Records)

Homepage:
www.chimaira.com


Ein kurzes synthetisch-unterkühltes Intro und dann direkt auf die Kauleiste, im thrashigen Uptempo mitsamt Dampframmen Refrain und einem aggressiv growlenden Mark Hunter, der da krakelt: "This is the age of hell"!! Tja, der Song beschreibt nach eigener Aussage des Herrn Hunter auch die Bandsituation, die bis vor kurzem noch ziemlich angeschmiert aussah. Gleich drei Mitglieder verließen die Cleveland Kombo: Basser Jim LaMarca, Synthesizer Chris Spicuzza und Ur-Drumer und Mitgründer Andreas Herrick, der sogar schon zum zweiten Mal. Dennoch hat das verbliebene Duo Hunter und Gitarrist Rob Arnold in Zusammenarbeit mit Produzent Ben Schigel ihr nunmehr sechstes Eisen rausgehauen und es klingt tatsächlich immer noch nach Chimaira. Stilistisch ist der zwölf Song starke Brecher genau zwischen den beiden Vorgängern Resurrection (etwas melodischer, massentauglicher) und The Infection (viel Midtempo-Schwere) angesiedelt, ohne allerdings besondere Experimente zu wagen. Der Sound ballert typisch modern, drückt in der Tiefe und kommt breit aus den Speakern wie ein auf dich zufahrender Hummer. Das größte Plus von The Age Of Hell ist aber dessen Vielseitigkeit. Mark Hunter growlt mittlerweile in ordentlicher Johan Lindstrand (noch Ex-THE CROWN) Manier, packt aber auch einige Male seine cleane Stimme aus. Neben schnellen Tempomachern wie der Titelnummer, dem etwas komplexeren "Clockwork "(mit fernem Saxofon im Outro!) oder "Year Of The Snake", bulldozert die Truppe auch wieder mit schwer groovenden Material in mittlerer Geschwindigkeit: das bedrohliche "Losing My Mind", die zwei vergleichsweise atmosphärischen Stücke "Beyond The Grave" und das mit vielen Gitarren-Leads gespickte "Powerless", sowie das brutal-fette "Trigger Finger" bei dem man nur noch "Moshalarm!" melden kann. Genau zwischen den Geschwindigkeitsextremen positioniert sich "Born Dead", dass mit einerseits schwerfälligen Beat, dafür aber gleichzeitig dreifach so schnellem Speedriffing gefällt. Cooler Kontrast! Zum Mitgröhlen eignet sich dann noch das rifflastige "Scapegoat". Was bleibt noch? Eigentlich nur die Ausschussware "Time Is Running Out" (recht melodischer Modern Metal ohne Profil) und das nur halbwegs interessante Instrumental "Samsara" am Ende des Albums. Hier zeigt zwar insbesondere Sechssaiter Rob Arnold seine melodische Spielweise und gibt sich vergleichsweise äußerst musikalisch. Trotzdem ist es nur ein etwas komplexeres aber durchschnittliches CHIMAIRA Stück ohne Gesang.
Unterm Strich ist The Age Of Hell ein klares Statement der Band, nach der Beinahe-Auflösung trotzdem kraftvoll weiterzumachen. Gelungen, würde ich sagen. Für die anstehenden Liveaktivitäten hat sich das Duo bereits mit Rob Arnold`s THE ELITE Partner Austin D`Amond und den zwei DAATH Mitgliedern Emil Werstler und Sean Z verstärkt, beziehungsweise präsentiert sich sogar schon als neue CHIMAIRA Besetzung.

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