ANTHRAX - Worship Him

VÖ: 16.09.2011
(Nuclear Blast Records)
Homepage:
www.myspace.com/anthrax
In den acht Jahren Wartezeit auf das neue ANTHRAX Album war man wohl eher gespannt, ob die Amis mit dem Kasperletheater um den Gesangsposten endlich aufhören und wer denn nun am Ende das Mikro in der Hand haben wird. Es ist, der gegangene, wiedergekommene gefeuerte und wieder eingestellte Joey Belladonna, der nach dem Intro "Worship" in "Earth On Hell" sofort einen soliden und starken Eindruck hinterläßt. Die Nummer beginnt recht flott mit geilem Riffing von Scott Ian und Rob Caggiano, die total vom Leder ziehen. Zwar kommen in dem Stück auch mal ein paar fast schon rein metallische Parts vor, aber wenn Drummer Charlie Benante Gas gibt, haben wir den guten, alten ANTHRAX Thrash. Mit einer Schnittmenge aus diesem und groove Rock kommt "The Devil You Know" und danach werden alle ANTHRAX Fans der Anfangszeit mit "Fight 'Em Til You Can't" ihrer Freude haben, klar klingt die Band moderner und im Sound auch fetter als damals, aber das kommt an die alten Sachen ganz nah dran. Einen Ausreißer stellt "I'm Alive" dar, das Stück geht eher in die Power Metal Richtung, da ist fast schon Mitgröhleffekt mit drin, aber das muss man auch sagen, die Nummer ist gar nicht mal schlecht und diese fast schon eingängige Mucke findet nach dem kurzen "Hymn I" mit "In The End" seine gelungene Fortsetzung. "The Giant" hat dann wieder mehr old school ANTHRAX in sich, aber auch frickelnde Parts und auch harte Melodien, also ein Song, an den sich die Fan Gemeinde erst mal gewöhnen muss. "Hymn II" leitet uns zu "Judas Priest", das recht verspielt, aber nicht weniger hart rüber. Mutig, wie ANTHRAX mit "Crawl" ihre Wurzeln abschütteln und schon fast psychodelic und heavy, zugleich auch modern klingen. DA kommt mir so ein wenig Alice In Chains in den Sinn und ich denke, dass ANTHRAX mit dieser Nummer für massig Gesprächsstoff sorgen. Dafür hat "The Constant" wieder eine coolen Groove der Marke ANTHRAX, wie man ihn kennt und hier ist der Bass Frank Bello auch sehr dominant. "Revolution Screams" vereint am Ende ANTHRAX Trademarks mit leicht moderner Härte und somit endet eine CD, bei der man sich nicht nach einem Durchlauf eine Meinung bilden kann, hier muss man schon öfters rein hören, um das ganze Spektrum und die Feinheiten der Amis zu erkennen. Eines ist allerdings auch klar, wer gedacht hat, dass ANTHRAX nur auf old school machen werden, wird hier sein blaues Wunder erleben.