ANCESTORS - Invisible White (EP)


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VÖ: bereits erschienen
(TeePee Records)

Myspace:
www.myspace.com/ancestorsband


Wer die aus Los Angeles stammende Kombo ANCESTORS bereits von ihren zwei Veröffentlichungen Of Sound Mind und Neptune With Fire kennt, muss bei der neuen Drei-Track EP Invisible White etwas umdenken, beziehungsweise sich auf eine kleine Kurskorrektur einlassen. Nicht mehr doomiger Stoner der schweren und drückenden Sorte steht auf der Karte, sondern ganz früher Psychedelia Sound der Endsechziger, mit schwadenweise Ur-Tasteninstrumentarium (Moog, Synthies, Orgel) und ganz viel Schwermut. Die Songs bestehen quasi aus einer Schnittmenge von PINK FLOYDs Piper At The Gates Of Dawn mit Querverweisen zu Dark Side Of The Moon und einigen düsteren KING CRMINSON Anleihen. Passend dazu hat das ursprüngliche Quartett um Jason Watkins (Orgel, Piano und Gesang) sich gleich um noch einen Tastendrücker namens Matt Barks (Moog, Synths) verstärkt. Demnach rücken granitschwere Gitarren in den Hintergrund und sphärischer Nebel sowie drogige Space-Raumflüge bestimmen die Ausrichtung. Der Opener "Invisible White" enthält über sieben Minuten lang melancholisch-psychedelische Flächen, ein Akustikgitarren Intro als auch eine Violine, erinnert dabei mehr als einmal an Floyd, enthält aber keinen echten Höhepunkt oder Spannungsbogen. Song Nummer zwei, "Dust", beginnt beinahe als Fortsetzung des Titelstücks, enthält wiederum floydsche Merkmale und schleppt sich einem opulent-spacigen Finale entgegen und driftet letztlich durch melancholisches Pianospiel in eine ferne Dimension. Klingt eventuell interessant, geizt aber auch hier mit mitreißenden Höhepunkten. Die Spannungskurve steigt in etwa so marginal und gleichmäßig an, wie ein Spaceshuttle im Slo-Mo Anflug auf die Sonne: man erblickt die gewaltige Pracht und spürt die ganz langsam steigende Temperatur, ist allerdings trotzdem noch mehrere Millionen Kilometer vom großen Knall entfernt. Besser wird es erst mit dem abschließenden "Epilogue" (über vierzehn Minuten). Eingeleitet von hallreichen Pianospiel, trifft hier Piper Of The Gates Of Dawn Psychedelia auf die progressive Klang-Hypnose von KING CRIMSON (Basslauf / Rhythmen) und steigert sich zu einer immer volleren und bombastischeren Soundwand an, bei der die Gitarren immer schwerer werden und die Orgel dröhnt was der Regler hergibt. Danach bricht erst mal alles in sich zusammen, bis dann ein feines Gitarrensolo den nächsten dynamischen Anstieg einleitet, der dann im Bombasthagel endet. Ich denke, ANCESTORS schwimmen sich mit ihrem Retrotrip frei, ohne ihr volles Potential auszuschöpfen. Die EP gilt als Vorbereitung zum nächsten Album, welches dann hoffentlich mit etwas spannungsreicheren Songwriting glänzen kann. Zumindest "Epilogue" schlägt dazu bereits den richtigen Weg ein.

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