3 - The Ghost You Gave To Me

THREE, oder einfach nur 3, gehören bereits seit einigen Jahren zum durchstartenden Prog-Nachwuchs, denen noch der gewisse Erfolgsschubser fehlt um der Masse ein Begriff zu sein. Wichtige Schritte waren sicherlich die Touren mit PORCUPINE TREE, den SCORPIONS und die Tour-Rundsause Progressive-Nation. Zwischen dem letzten Langspieler Revisions und der jetzigen Platte versuchten Joey Eppard und seine Kollegen labeltechnisch kurzzeitig fremd zu gehen, wurden allerdings von Roadrunner ohne Veröffentlichung gleich wieder gedroppt, warum auch immer. Jedenfalls sind die Vier aus Woodstock jetzt wieder im gewohnten Metal Blade Heim zurückgekehrt, auch wenn Sie da musikalisch auch nie wirklich hin gepasst haben. 3 berühren, ähnlich wie PORCUPINE TREE, viele Stile von Prog, Rock, Metal, Pop, Indie und heuer sogar Country (!), ohne sich je für einen zu bekennen. Das Kunststück besteht darin, die Mischung der Gegensätze unter einen gemeinsamen Hut bringen, einen nachvollziehbaren eigenen Stil zu kreieren und gleichzeitig nicht gezwungen zu klingen. Auf The Ghost You Gave To Me hat alles seine Berechtigung, egal ob breaklastige und polyrhythmische Drum-pattern, supereingängige (aber irgendwie doch unkonventionelle) Pop-Gesangsmelodien a la Claudio Sanchez, hier ein weiches Akustikgitarrenbett, da harsches Metal-Riffing- es funktioniert, aufgrund hervorragender Songwriting Qualitäten und technischer Versiertheit aller Beteiligten. 3 ist mit ihrem vierten Album ein wirklich feines wie frisches Werk gelungen und enthält mit "High Times", "Numbers", "One With The Sun", dem Titelsong, "Pretty" und "It`s Alive" gleich sechs echte Volleffer von zwölf (bei einem auch sonst sehr hohen Gesamtniveau). Ein Hybride für aufgeschlossene Hörer, die sich aus dem Umfeld PORCUPINE TREE, BLACKFIELD, TOOL, DREAM THEATER und COHEED AND CAMBRIA rekrutieren. Klasse!