CANDICE NIGHT - Reflections

VÖ: 16.09.11
(Mynistral Hall / Soulfood)
Homepage:
www.candicenight.com
Candice Night dürfte Freunden getragener, gefühlvoller Musik bereits seit Jahren hinlänglich bekannt sein. Betört sie doch mit Ehemann Ritchie Blackmore und der gemeinsamen Band Blackmore´s Night schon lange Zeit die mittelalterlichen, verträumten Gemüter. Nun stellt Candice ihr erstes Soloalbum vor, dessen Songs und Texte mit Blackmore´s Night nicht in Einklang zu bringen waren. Erwartungsgemäß ist der hier getane Sprung allerdings nicht allzu groß. Ethnoklänge, Balladen und schmachtend ungemein getragene Songs die , welch Überraschung, einzig von Candices zarter Stimme leben. Und gerade jene tröpfelnd, elfengleichen Songs sind es, die eben auf „Black Roses“ in keinster Weise überraschen können. Geschweige denn überzeugen. Zu oft bereits bei Blackmore´s Night in ähnlicher Form gehört, zu banal, zu einfallslos. Eine bezaubernde Stimme allein reicht mir hier bei weiten nicht, um mit diesen frei von Höhepunkten lebenden Songs zu punkten. Die sanfte, hintergründige Instrumentierung mag geschmackvoll und sehr atmosphärisch anmuten und Geigen, Chelli und Harfenklänge sind hier definitiv das richtige Stilmittel, wirklich überzeugen können mich auf dieser dahinplätschernden Scheibe aber die wenigsten Songs. Das sehr Czardas-lastige „Alone With Fate“ sowie die beiden peppig, frechen „Gone Gone Gone“ und „Gone With A Smile“ stehen Candice hier als Solokünstlerin, mit echter eigener Handschrift, schon wesentlich besser zu Gesicht. Songs, die Wiedererkennungswert besitzen und endlich einmal packen und mitreißen können. Stücke von denen ich in dieser Form mehr an der Zahl erwartet hätte. Die X-te gleiche Winterballade braucht nämlich kein Mensch.
Fazit: Für verträumte Gemüter vielleicht eine Offenbarung, für Freunde der Abwechslung eine mögliche Enttäuschung. Wenig Neues und zu viel fest gefahren Altes. Mir persönlich zu wenig.