DICTATORS - "Viva Dictators"


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VÖ: 08.08.05
(Escapi Music)

Homepage:
www.thedictators.com

Rotzfrechen Dicke-Eier-Punk haben sich die Dictators aus New York City auf die Fahne geschrieben. Und das seit nunmehr 31 Jahren (!). Nein, das ist kein Schreibfehler. Die Prügelknaben aus der amerikanischen Metropole begannen ihre Karriere ungefähr zeitgleich mit britischen Acts wie den Sex Pistols und Sham 69. An Letztere weiß vor allem der Sänger Handsome Dick Manitoba zu erinnern. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass der Fünfer eine feste und führende Größe des Genres ist. Mit Viva Dictators und ihren darauf enthaltenen 15 Proto-Punk-Klassikern bringen sie bereits den achten Beweis ihres Schaffens zu Tage. Den Hörer erwarten klassische Punkklänge, vorzugsweise dargeboten in einem schwitzigen, alkbehangenen Szeneclub, der droht, auseinander zu bersten. Thematisch setzt man sich mit den Dringlichkeiten des Lebens, wie Bier, Frauen, Tattoos und Rock'n Roll auseinander. Gleich mit dem Opener New York, New York gibt es eine Hommage an ihre Heimatstadt, was von modernen Acts á la Andrew W.K. auch immer mal wieder gerne aufgegriffen wird. Bei vielen ihrer Songs lassen sich Glamanleihen finden, weshalb ich bei so manchem Chorus geradezu gezwungen werde, Vergleiche zu Kiss zu ziehen (Interessanterweise sind das meist auch Stücke, die in irgendeiner Form mit Frauen zu tun haben). Bei Baby, let's twist zum Beispiel finden wir solch schöne zweistimmigen „Posen-und-Prost-Momente“. Gleichzeitig ist dieser Song wirklich verdammt tanzbar und hält, was er im Titel verspricht (ich hab's probiert, ja). In diesem Zuge sollte man auch noch Minnesota strip nennen, der sich gut in diese Gruppe von Songs einordnen lässt. Beim Bonustrack (man beachte den Titel) Cars and girls zeigen die fünf Amis, dass sie es auch live drauf haben, ordentlich abzurocken, da diese Nummer bei einem Soundcheck mitgeschnitten wurde. Alles in allem ein sehr solides Album. In erster Linie wird es vermutlich alte Punk-Veteranen reanimieren, aber auch als junger Erwachsener sollte man der Scheibe einen Durchlauf gönnen. Die Dictators wissen zu unterhalten und zu feiern.

Anspieltipps:
Baby, let's twist
Who will save Rock & Roll