PAIN OF SALVATION - Road Salt Two


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VÖ: bereits erschienen
(Inside out music)

Homepage:
www.painofsalvation.com
Myspace:
www.myspace.com/painofsalvation

Ein knappes Jahr nach Road Salt One erscheint nun der zweite Teil des ursprünglich als Doppelalbum geplanten Road Salt Konzepts, welches durch die zwischenzeitliche Insolvenz der alten Plattenfirma SPV nun versetzt über Inside out veröffentlicht wurde. Auch wenn es langjährige Fans der Schweden mitunter kaum überrascht, dass Mastermind Daniel Gildenlöw sein Unternehmen von Album zu Album an ständig neue musikalische Ufer schippert, so markierte Road Salt One dann doch eine heftige Zäsur in der bereits zwanzigjährigen Karriere. Die Hinwendung zu derart organischen Retro-Sounds, speziell zur Rohheit der progressiven Siebziger, ist meilenweit vom modern tönenden Progmetal vergangener Alben wie Scarsick oder The Perfect Element entfernt. In Sachen Experimente aber auch Qualität streckte sich die Band recht weit, integrierte lupenreine Blues-, Gospel- oder gar Walzer-Stilmittel und traf damit nicht unbedingt auf durchgängige Akzeptanz. Wie der Titel des neuen Teils schon verspricht, verhält sich der zweite Road Salt Akt ähnlich wie seinerzeit METALLICAs Load zu Reload. Sprich: Leute, die dem ersten Teil wenig abgewinnen konnten, werden auch beim Nachfolger abwinken. Dennoch wirkt Road Salt Two insgesamt etwas homogener. Das Album ist aufgebaut wie ein Film, beginnt mit einem Streicher-Vorspann, enthält anschließend verschiedene Szenen und endet mit dem passend betitelten "End Credits" ähnlich klassisch, wie das Album angefangen hat. Die "Szenen" reichen von geisterhaften Soul-Rock ("Softly She Cries"), bei dem Gildenlöw gleich mit unglaublich kraftvollen Gesang punktet, geht über zu stonerdurchtränkten Funkrock ("Conditioned") mit klarer DEEP PURPLE Schlagseite, bei der Gildenlöw wie ein junger Glen Hughes singt. Danach winken LED ZEPPLIN zu folkigen III Zeiten mit dominanten Akustikgitarren auf ("Healing Now"), um anschließend zu Italo-Western Melodien durch die Prärie zu reiten ("To The Shoreline"). Auch wenn es sich nicht so liest, ziehen PAIN OF SALVATION einen roten Faden durch diese unterschiedlichen Songs, was noch bei Road Salt One an einigen Stellen nicht gelang. Bei "Eleven" werden siebziger Jahre Psychodelia eingenommen um danach mit der Ballade "1979" zu gedenken, ohne nostalgisch zu werden, da rhythmisch mit einem E-Beat gearbeitet wird. In den folgenden Stücken greifen PAIN OF SALVATION noch einmal zu psychedelischen Schleiern und im vorletzten und längsten Song "The Physics Of Gridlock" transportiert man toolsches Hypnose-Riffing in die Siebziger, um im letzten Drittel des Songs mit einem französisch gesungenen Chanson zu enden. Dies ist dann auch die einzige Stelle des Albums, bei der ich mit der Stirn runzeln musste, da der stilistische Sprung eindeutig zu weit hergeholt erscheint. Langweilig wird es also auch mit der neuen Silberplatte nicht, technisch sind die Schweden ohnehin erhaben und vor allem der Gesang Gildenlöws sprengt jegliche Charisma-Messlatten. Welch ein variables Gesangstalent er doch ist! Aktuell kann ihm da kaum ein anderer Rocksänger das Wasser reichen.
Die Produktion ist, wie es Gildenlöw selbst beschreibt: erdig, körnig und kiesig. So naturbelassen klingt nicht einmal das neue OPETH Werk. Bin unheimlich gespannt, wohin es PAIN OF SALVATION in Zukunft führt. Eins ist aber sicher: Langweilig wird`s bestimmt nicht!

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