ALFONZETTI - Here Comes The Night

„Here Comes The Night“ stellt bereits das 3. Album des Schweden dar, dessen Namen man anfangs so gar nicht in skandinavische Gefilde einordnet. Hört man „Losing You“ das Albumhighlight und gleichzeitig den Opener, wird man sofort an Jeff Scott Soto erinnert und wundert sich mit dem Wissen wenig über die Ähnlichkeit, den Alfonzetti und Soto teilten dereinst das Torbanner bei Talismann. Variabler Songaufbau und toll eingesetzte Keyboards, die danach leider gänzlich auf dem gesamten Album verschwinden und quasi nur noch als Hintergrundrauschen vernehmbar sind. Schade eigentlich, denn genau hier liegen die Stärken des Schweden. Weitere Goodies in dem sehr amerikainsch geprägten Rock sind seltsamer Weise die gefühlvollen, kraftvollen Halbballaden. Zum Beispiel „Here Comes The Night“ oder „Set Me Free“. Als sehr stimmungsabhängig indes hat sich der große Rest von „Here Comes The Night“ erwiesen. George Lynch, meets Jeff Scott Soto, meets Talisman. Sehr groovig und von vielen Breaks durchzogene Rock Songs, die man durch die Bank weg als solide bezeichnen darf, die man aber in ihrer Art und Variante schon vielfach gehört hat. Überraschungen, außer einen teilweise bluesigen Grundgerüst und recht griffigen minimalistischen Refrains, sucht man leider mit der Lupe. Des öfteren wünscht man sich einen so positiven Ausreißer in der Qualität von bereits erwähnten „Losing You“.

Fazit: Matti Alfonzetti ist ein toller Sänger und guter Gitarrist, schreibt grundsolide Songs, schwimmt aber mit dem Strom und unterscheidet sich somit wenig von der breiten Masse. Wen dies nicht stört und wer US- geprägten, bluesigen Rock favorisiert, der mit kurzen griffigen Refrain punktet, könnte hier fündig werden.