SCAR SYMMETRY - "Symmetric In Design"


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VÖ: 07.02.05
(Metal Blade Records)

Homepage:
www.scarsymmetry.com

Die Platte ist zwar schon seit einiger Zeit auf dem Markt, aber sie soll bei uns nicht unter den Tisch fallen und auch die FFM-Rock-Leserschaft soll einen Eindruck von dem Werk der fünf Schweden bekommen. Die Band um den ehemaligen Carnal Forge Gitarristen Jonas Kjellgren gründete sich 2004 und bereits im April des selben Jahres erweckten sie mit dem Demotrack Seeds of rebellion das Interesse von Cold Records. Anfang 2005 erklommen sie die finsteren Abgründe der Seele mit ihrem Debut Symmetric in design, auf dem sie ihre wahrlich recht eigene, manchmal schon eigenartige Variante des Death Metal darbieten. Der erste Song Chaosweaver beginnt mit einem verspielten, schnellen Sologitarrenintro, das alles andere als Todesblei vermuten lässt. Nach knapp einer halben Minute wird der erste Höreindruck jedoch wieder gerade gerückt, wenn Sänger Christian Älvestam (Ex-Member von Torchbearer, Unmoored und Incapacity) unterlegt von knackigen Rhythmen zum Growlsturm bläst, bevor der Track dann in einen melodiösen Bridgepart und Refrain übergeht, wie er auch von Soilwork, bzw. Disarmonia Mundi hätte stammen können. Das Solo, das später folgt, lässt mich erneut stutzen und grübeln. So erging es mir aber bei allen Soli auf der CD. Sie sind durch die Bank weg auf hohem technischen Niveau und sehr kreativ in ihrer Bauweise. Beim ersten Durchlauf konnte ich sie mir allerdings auch allesamt besser auf einer Scheibe von Vai, als auf einem Death Metal Album vorstellen. Ich bin zwar der Ansicht, dass sich der Sologitarrist gelegentlich etwas zu weit aus dem Fenster lehnt, doch das Wahrnehmen der Soli verändert sich merklich, wenn man sich den Silberling mehrfach anhört. Sie geben der ganzen Produktion einen speziellen und interessanten Touch, der Scar Symmetry letztlich auch einen starken Wiedererkennungswert verleiht. Beim zweiten Stück 2012 – The demise of the 5th sun wird die cleane Strophe abgelöst von einer gegrunzten, untermalt von abgedrehten, spacigen Keyboardsounds, bis sich dann beide Stimmen beim Chorus im Duett vereinigen. Mein unangefochtener Favorit auf Symmetric in design ist Underneath the surface. Es haut mich absolut um, wie pompös die fette Hookline des Refrains von Keyboard und Growls dargeboten wird. Räuber Hotzenplotz beim Mittagsmahl im Schloss von Sissy. Derbe und schmutzig, aber trotzdem verdammt majestätisch. Die Rhythmusparts auf der CD erinnern gelegentlich an Fear Factory, beim Songwriting allgemein verschmelzen verschiedene Elemente des Metal und der Klassik miteinander. Bei Obscure alliance wird auch vor einem Hardrock-Riffing nicht zurück geschreckt und ich komme, obwohl der Sänger etwas anderes vorgibt, in Feierlaune. Selbst die Akkustikklampfe wird mal eben mitten im Song ausgepackt (Orchestrate the infinite), bevor es wieder in die Stahlschmelze geht. Der Rausschmeißer The eleventh sphere ist geradezu episch und erwischt einen mit vielen liegenden Gitarren und starkem orchestralen Keyboardspiel, bevor er mit durchgängiger Doublebass und großen Melodien dem Fadeout entgegen jagt und dem Zuhörer Scar Symmetry in angenehmer Erinnerung erhält.

Anspieltipps:
Underneath the surface
Orchestrate the infinite
The eleventh sphere

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