EDEN LOST - "Road Of Desire"


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VÖ: 18.07.05
(AOR Heaven)

Homepage:
www.edenlost.net

Ich bin überrascht und entzückt. Hier dreht sich gerade eine Scheibe über meinem Laser, die unter normalen Umständen vermutlich nie den Weg dorthin gefunden hätte, da sie ganz und gar nicht meinen täglichen Hörgewohnheiten entspricht. Verantwortlich für diesen Silberling zeichnen sich vier Spanier mit dem Namen Eden Lost. Ihre Gründung geht bereits auf das Jahr 1999 zurück und nun kommt, nach einem 4-Track-Demo aus dem Jahre 2002, endlich das erste Studioalbum der Südländer. Road of desire beginnt mit gleichnamigen Song und einem startenden Motorrad, das mir erstmal Strinrunzeln bereitete, weil ich befürchtete, Manowar würden mir gleich ans Trommelfell rempeln. Was dann aber kommt, ist entspannter, melodiöser Hardrock mit schwebenden Leadgitarrenstimmen, die ein starkes Gefühl von Freiheit vermitteln. Dieser Eindruck bleibt das ganze Scheibchen hindurch erhalten, was für ein homogenes Songwriting der Mannen aus Madrid spricht und zeigt, dass sie ihre musikalische Marschrichtung gefunden haben. Der Sänger Ignacio Prieto klingt wie Jon Bon Jovi nach einer Blutspende von Axl Rose und weiß, mit seinem Stimmcharakter zu gefallen. Bei Saturday nite sind Vergleiche zu Kiss durchaus legitim, nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch. Textlich setzt sich Road of desire im Ganzen viel mit Herzensangelegenheiten und Liebesdingen auseinander. Eine tiefe Sehnsucht zieht sich durch die zehn Songs der Spanier. Sehr intensiv spürt man dies meiner Meinung nach bei der Ballade If you need...you can count on me. Als Kontrast sollte man auch dem folgenden Stück No way out Gehör schenken, was nach wie vor gefühlvoll ist, bei welchem der Drummer Javier Gallego aber endlich mal zeigt, dass er zwei Füße hat und druckvoll das Doppelfusspedal bedient. Die Gitarrenarbeit von Javier Nieto und Jesús Laso ist klassisch und sehr gekonnt. Hier und da schaut mal der Geist von Randy Rhoads um die Ecke und sagt Hallo. Eden Lost kreieren mit ihrem Debut einen schönen Soundtrack, um ganz unbefangen mit der Dame seines Herzens/seiner Hose dem Sonnenuntergang entgegen zu fahren. Auch harte Rocker werden hier daran erinnert, dass sie sich ruhig mal fallen lassen und träumen dürfen.

Anspieltipps:
Lost in paradise
If you need...You can count on me