JEFF SCOTT SOTO - Damage Control
VÖ: 23.03.12
(Frontiers Records)
Homepage:
JSS
Dem Fan melodischer und abwechslungsreicher Hardrockmusik etwas über JEFF SCOTT SOTO zu erzählen, kann man sich eigentlich sparen. Es soll aber durchaus Musikfreunde geben, die ihn wirklich noch nicht für sich entdeckt oder ihn aus den Augen verloren haben. Seit Anfang der 80er Jahre bereichert JSS die Musikwelt mit unzähligen Veröffentlichungen. Die bekanntesten davon dürften Alben mit YNGWIE J. MALMSTEEN, TALISMAN, AXEL RUDI PELL, TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA und W.E.T. sein, um nur einen Bruchteil zu nennen. Seit Mitte der 90er kümmert sich JSS auch eindrucksvoll um seine Solokarriere, die sich musikalisch durchaus auch mal von den anderen Projekten abhebt. Nicht nur Hard & Heavy stehen da auf seiner Liste, sondern auch andere Einflüsse wie z.B. Soul und Funk. Seine Wurzeln liegen aber definitiv bei den härteren Tönen, die man auf dem aktuellen Album DAMAGE CONTROL zu hören bekommt. Ein weiteres Steckenpferd seiner Karriere ist es, sich immer wieder Gastmusiker einzufangen, die seine Songs veredeln. Dave Meniketti (Y&T), Joel Hoekstra (Night Ranger), Jamie Borger (Talisman, Treat) & Casey Grillo (Kamelot), um mal einige zu nennen. Die Gästeliste beinhaltet etwa 20 Musiker, die Jeff bei diesem Werk unter die Arme greifen. Herausgekommen ist ein richtig gutes Ergebnis, welches allerdings bei manchen Songs etwas zu sehr in die Radiotauglichkeit abdriftet. Bitte nicht falsch verstehen, fast alles bestens, aber bei manchen Stücken ist die Vorhersehbarkeit förmlich greifbar. Okay, BON JOVI sind mit solchen Strukturen Multimillionäre geworden. Das dürfte dem guten Jeff allerdings noch abgehen. Nichtsdestotrotz wird gleich zu Beginn mit „Give A Little More“ die Marschrichtung abgesteckt. Kerniger Melodic-Hardrock mit einer Stimme, die einem die Gänsepusteln auf die Hautoberfläche treibt. Der folgende Titeltrack „Damage Control“ legt beim Riffing insgesamt einen Zacken an Härte zu, während dann mit „Look Inside Your Heart“ ein richtiger Schmalzrocker Einzug hält, der sogar von „If I Never Let Her Go“ an Zuckersüssigkeit übertroffen wird – zum Glück ist das kein Dauerzustand und im weiteren Verlauf wird hardgerockt und balladisiert, das es die wahre Freude ist. Einflüsse seiner Vergangenheit sind absolut nicht zu leugnen und das ist gut so. JSS versteht es bestens, den melodischen Rocksektor zu bedienen. Seine Fans werden es ihm danken und Neueinsteiger sollten sich einfach überzeugen lassen, denn hier haben wir einen Meister seines Faches vor sich.
Tipp 1:
Das Album erscheint auch als Limited Edition im Digipak mit drei Bonustracks und zusätzlicher DVD, welche drei Videos und ein Interview enthält. Ich bin natürlich immer ein Freund von Bonusmaterial, aber warum man die Kapazität einer DVD so gnadenlos unterfordert, erschließt sich mir nicht. Es gäbe mit Sicherheit genug (Live) Material, um sie zu füllen. Na ja, wollen wir mal nicht meckern, sondern genießen.
Tipp 2:
Wer sich den guten Jeff mal (wieder) live anschauen will, der hat im Sommer auf dem ROCK OF AGES-Festival in Seebronn die Möglichkeit dazu. Da dort auch sein früherer Arbeitgeber AXEL RUDI PELL mit von der Partie ist, darf man durchaus von einer partiellen One-Day-Reunion träumen und sich vielleicht auf alte ARP-Klassiker mit der damaligen Originalstimme freuen – boah, wäre das geil !!
CD:
Give A Little More
Damage Control
Look Inside Your Heart
Die A Little
Take U Down*
If I Never Let Her Go
Tears That I Cry
BonaFide
Elena*
Krazy World
How To Love Again
AfterWorld
NeverEnding War
Afraid To Die*
(* Bonus Tracks)
DVD:
Look Inside Your Heart (Videoclip)
NeverEnding War (Videoclip)
Damage Control (Videoclip)
Interview.